Katar macht sich für Flüssiggas-Terminal in Deutschland stark
Das Golfemirat Katar unterstützt den Bau eines Terminals für Flüssigerdgas (LNG) in Deutschland. "Ein eigenes LNG-Terminal verschafft Deutschland neue Spielräume", sagte Katars Energieminister Mohammed Bin Saleh Al-Sada dem "Handelsblatt" nach einem Bericht vom Sonntag. Er betrachte dies als "strategische Investition". Wenn diese ökonomisch Sinn ergebe, "stehen wir definitiv bereit, dabei zu helfen", sagte der Minister.
Zuvor habe bereits der Chef des katarischen LNG-Produzenten Qatar Petroleum (QP), Saad Al Kaabi, Interesse an einer Beteiligung an einem deutschen LNG-Terminal bekundet, berichtete das "Handelsblatt" weiter. Katar ist der weltweit größte Exporteur von Flüssigerdgas.
Erst am Freitag hatte Emir Tamim bin Hamad al-Thani angekündigt, dass das Golfemirat in Deutschland in den kommenden fünf Jahren insgesamt zehn Milliarden Euro in verschiedene Wirtschaftsbereiche investieren wolle. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) betonte in diesem Zusammenhang, dass Flüssiggas "zur Diversifizierung der Gasbezugsquellen" beitragen und damit auch der Versorgungssicherheit dienen könne. Auch in Deutschland gebe es bereits Überlegungen zum Bau eines Importterminals für Flüssiggas.
Nach Angaben des katarischen Energieministers beeinträchtigt die bereits in Bau befindliche Ostsee-Pipeline Nord Stream 2, die Erdgas aus Russland nach Deutschland bringen soll, Katars Ziel zur Belieferung Deutschlands nicht: "Ich sehe die Pipeline als Teil der deutschen Strategie, sich Zugriff auf möglichst viele Gasquellen zu sichern", sagte er der Zeitung. "Wir bieten Deutschland eine weitere Quelle an. Ich sehe da keine Gegensätze."
(N.Loginovsky--DTZ)