Verbände sehen großes Potenzial für Solaranlagen auf Mietshäusern
In den 20 größten deutschen Städten könnten nach Berechnungen von Immobilien-, Mieter- und Energieverbänden bis zu 33.000 neue Solaranlagen auf großen Wohngebäuden installiert werden. Mit Photovoltaikanlagen ließen sich so 1,4 Millionen Mieter mit lokal produziertem Solarstrom versorgen, erklärten die Verbände am Mittwoch in Berlin. Von der künftigen Bundesregierung forderten sie mehr Vergünstigungen für diese Art der Stromerzeugung.
Der Bundesverband Deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW), der Deutsche Mieterbund (DMB), der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) und der Bundesverband der Energie- und Klimaschutzagenturen (eaD) sahen in einem Ausbau der Photovoltaikanlagen auch große Vorteile für das Klima: Würde das Potenzial voll ausgeschöpft, könnte eine halbe Million Tonnen Kohlendioxid eingespart werden.
Solarer Mieterstrom wird vor Ort erzeugt und im Mietshaus verbraucht, ohne dass er durch das allgemeine Stromnetz geleitet wird. Dadurch fallen Abgaben wie Netzentgelte oder Stromsteuer weg, die einen großen Teil des regulären Strompreises ausmachen. Der Staat fördert solaren Mieterstrom seit diesem Sommer mit einer Reduktion von bis zu 3,8 Cent der Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), die auch für solchen Strom fällig wird.
Die Verbände fordern, dass die EEG-Umlage für solaren Mieterstrom komplett wegfällt. Außerdem würden Wohnungsunternehmen bei der Gewerbesteuer benachteiligt, wenn sie Mieterstrom produzieren. Das solle ebenfalls geändert werden.
Laut der Schätzung der Verbände kommen allein in den zehn größten deutschen Städten rund 28.000 Mietgebäude mit jeweils mehr als 13 Wohnungen und insgesamt rund 1,2 Millionen Mietern für solaren Mieterstrom in Frage. Allein in Berlin könnte demnach eine halbe Million Mieter den Solarstrom nutzen.
(L.Møller--DTZ)