Deutsche Tageszeitung - IG Metall will Recht auf 28-Stunden-Woche durchsetzen

IG Metall will Recht auf 28-Stunden-Woche durchsetzen


IG Metall will Recht auf 28-Stunden-Woche durchsetzen
IG Metall will Recht auf 28-Stunden-Woche durchsetzen / Foto: ©

Die IG Metall will mit der Forderung nach flexibleren Arbeitszeiten in die anstehende Tarifrunde gehen. Der Vorstand der Gewerkschaft sprach sich am Dienstag in Frankfurt am Main dafür aus, von den Arbeitgebern einen Anspruch auf eine zeitweilige Reduzierung der Wochenarbeitszeit auf 28 Stunden zu fordern. Außerdem empfahl der IG-Metall-Vorstand, eine Lohnerhöhung um sechs Prozent zu fordern.

Textgröße ändern:

Damit wolle die Gewerkschaft das "Zukunftsthema Arbeitszeit tariflich anpacken", erklärte IG-Metall-Chef Jörg Hofmann. Die rund 3,9 Millionen Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie wollten "selbstbestimmte Arbeitszeiten, die zu ihrem Leben passen und wir wollen einen Anspruch darauf durchsetzen", fügte er hinzu.

Die Forderungsempfehlungen sehen vor, dass die Beschäftigten ihre regelmäßige Arbeitszeit künftig ohne dies begründen zu müssen für eine Dauer von zwei Jahren auf bis zu 28 Stunden in der Woche reduzieren können. Danach soll der Anspruch bestehen, auf die ursprüngliche Arbeitszeit zurückzukehren.

Außerdem empfiehlt der IG-Metall-Vorstand, in einigen Fällen einen Entgeltzuschuss zu fordern - etwa für Beschäftigte, die ihre Arbeitszeit reduzieren, um Kinder zu betreuen oder Familienangehörige zu pflegen, sowie für Beschäftigte in Schichtarbeit oder anderen gesundheitlich belastenden Arbeitszeitmodellen.

Die regionalen Tarifkommissionen der Gewerkschaft beraten nun am 24. Oktober erneut über die Forderungsempfehlungen. Mit deren Beschlüssen will sich dann am 26. Oktober erneut der Vorstand befassen und die Forderung abschließend festlegen. Die Verhandlungen in den Tarifgebieten sollen am 15. November beginnen.

(N.Loginovsky--DTZ)

Empfohlen

Stahlindustrie am Scheideweg: Länder fordern günstigen Strom und Wasserstoff

Anlässlich des Stahlgipfels in Duisburg haben die elf deutschen Bundesländer mit Stahlstandorten die Bundesregierung dazu aufgefordert, die Voraussetzungen für einen Erhalt der Stahlindustrie in Deutschland zu schaffen. Notwendig seien bezahlbare Energie und ausreichend grüner Wasserstoff, forderten sie am Montag gemeinsam mit der Wirtschaftsvereinigung Stahl und der IG Metall. Zudem seien auch handelspolitische Maßnahmen nötig, um die Hersteller vor billigen Importen zu schützen.

Boeing kündigt mitten in Streik umfangreiche Sparmaßnahmen an

Inmitten des Streiks bei Boeing hat der angeschlagene US-Flugzeugbauer umfangreiche Sparmaßnahmen wie die Beurlaubung von Mitarbeitern und einen Einstellungsstopp angekündigt. Boeing befinde sich derzeit "in einer schwierigen Phase", erklärte der Finanzchef des Konzerns, Brian West, am Montag in einer Mitteilung an die Mitarbeiter. "Dieser Streik gefährdet unsere Erholung bedeutend und wir müssen die notwendigen Maßnahmen ergreifen", damit das Unternehmen liquide bleibe und seine Zukunft nicht gefährdet werde.

Britischer Premier Starmer lobt bei Italien-Besuch Melonis Einwanderungspolitik

Der britische Premierminister Keir Starmer hat bei einem Besuch in Italien den Umgang der ultrarechten Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni mit irregulärer Migration gelobt. Der Sozialdemokrat Starmer sagte am Montag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in Rom, Meloni habe "bemerkenswerte Fortschritte bei der Zusammenarbeit mit Ländern entlang der Migrationsrouten erzielt", indem sie "die Ursachen der Migration an der Wurzel angepackt" habe und "gegen die Schlepperbanden vorgegangen" sei.

Stahlindustrie am Scheideweg: Sorge um Standort Deutschland und Arbeitsplätze

Anlässlich des Nationalen Stahlgipfels in Duisburg sind erneut Befürchtungen vor einem schleichenden Niedergang der Branche in Deutschland und einem weitreichenden Arbeitsplatzabbau laut geworden. Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) warnte mit Blick auf die Vorgänge beim Industriekonzern Thyssenkrupp vor einem Verschwinden der Stahlindustrie in Deutschland. Die Organisation Germanwatch forderte "verlässliche Zusagen aus der Politik".

Textgröße ändern: