Deutsche Tageszeitung - Gewerkschaft ruft Postbank-Beschäftigte in Hessen zu Warnstreik auf

Gewerkschaft ruft Postbank-Beschäftigte in Hessen zu Warnstreik auf


Gewerkschaft ruft Postbank-Beschäftigte in Hessen zu Warnstreik auf
Gewerkschaft ruft Postbank-Beschäftigte in Hessen zu Warnstreik auf / Foto: ©

Postbank-Kunden in Hessen müssen am Montag mit Wartezeiten und womöglich geschlossenen Filialen rechnen. Angesichts der festgefahrenen Tarifverhandlungen rief die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi die Beschäftigten in dem Bundesland zu einem Warnstreik auf und erhöhte damit den Druck auf die Postbank. Betroffen ist nach Angaben der Gewerkschaft vor allem das Rhein-Main-Gebiet.

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Verdi zufolge müssen sich Postbankkunden in Frankfurt, Darmstadt, Groß-Gerau und Bad Homburg auf Verzögerungen einstellen oder darauf, dass ihre Filiale geschlossen bleibt. In Hessen gibt es zirka 80 Postbank-Filialen.

Hintergrund sind die stockenden Tarifverhandlungen für die insgesamt rund 18.000 Beschäftigten der Postbank. Am vergangenen Dienstag war die dritte Runde der Verhandlungen ohne Ergebnis abgebrochen worden. Verdi erklärte, sowohl beim Gehalt als auch bei der geforderten Verlängerung des Kündigungsschutzes habe es "keine Annäherung" gegeben. Ein konkreter Termin für eine weitere Verhandlungsrunde wurde zunächst nicht vereinbart.

Die Gewerkschaft fordert unter anderem eine Verlängerung des Kündigungsschutzes der Beschäftigten bis Ende 2022 sowie eine Erhöhung der Gehälter um fünf Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, waren bereits Mitte September mehrere tausend Beschäftigte in zahlreichen Bundesländern in einen Warnstreik getreten. Hunderte Filialen blieben geschlossen.

Die Postbank bot einen tariflichen Kündigungsschutz bis Mitte 2019 sowie Gehaltserhöhungen um insgesamt 2,5 Prozent in zwei Stufen an und sprach am vergangenen Dienstag von einem "fairen Angebot". Verhandlungsführer Philip Laucks forderte Verdi auf, "im Interesse der Kunden auf weitere Streikmaßnahmen zu verzichten".

Verdi erklärte am Montag hingegen, die neuen Warnstreiks stünden in Zusammenhang mit der Ankündigung, "die Arbeitskampfmaßnahmen in den nächsten Wochen zu intensivieren". Darüber hinaus werde die Gewerkschaft in eine Urabstimmung zu einem Erzwingungsstreik eintreten.  (Y.Ignatiev--DTZ)

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