Mehrkosten für Folgen des Dieselskandals in den USA drücken Gewinn von VW
Zusätzliche Verpflichtungen wegen des Dieselskandals in den USA drücken den Gewinn von Volkswagen. Der Autobauer gab am Freitag eine Gewinnwarnung für das dritte Quartal heraus und sprach von "negativen Sondereinflüssen" in Höhe von 2,5 Milliarden Euro. Diese würden das operative Ergebnis von Juli bis September belasten, erklärte Volkswagen. Die Porsche Holding, VW-Großaktionärin, teilte hingegen mit, sie halte an ihrer Gewinnprognose fest.
Volkswagen teilte mit, die Rückkäufe und Nachrüstungsprogramme für Dieselfahrzeuge in den USA seien "erheblich langwieriger und technisch anspruchsvoller", als gedacht. Daher würden die Mittel dafür aufgestockt, was zu den "negativen Sondereinflüssen" führe. Einen kompletten Zwischenbericht für die ersten drei Quartale dieses Jahres will VW am 27. Oktober vorlegen.
Der Autobauer hatte im September vor zwei Jahren Manipulationen der Emissionswerte bei weltweit elf Millionen Dieselautos zugegeben. Allein in den USA waren rund 560.000 Fahrzeuge betroffen. Die von Volkswagen im Zuge der Aufarbeitung des Skandals ausgehandelten Entschädigungen und Strafzahlungen in den Vereinigten Staaten belaufen sich nach letzten Angaben auf mehr als 22 Milliarden Dollar (knapp 19 Milliarden Euro).
Die Porsche Holding erklärte, die VW-Mitteilung habe zwar einen "ergebnisbelastenden Effekt" auf das eigene Ergebnis - für das gesamt Geschäftsjahr 2017 gehe das Unternehmen aber "unverändert" von einem Ergebnis nach Steuern zwischen 2,1 Milliarden Euro und 3,1 Milliarden Euro aus.
Die Porsche Holding hält einen Anteil von 52,2 Prozent an den Stammaktien von VW. Das entspricht einem Anteil von 30,8 Prozent am Kapital des Autobauers. Die Prognose für das Gesamtjahr stellte die Holding allerdings unter Vorbehalt "weiterer Erkenntnisse" im Dieselskandal.
(N.Loginovsky--DTZ)