Ehemaliger Flughafenmanager soll Etihad aus den roten Zahlen bringen
Ein ehemaliger Flughafenmanager, derzeit Beamter im britischen Verteidigungsministerium, soll die kriselnde arabische Airline Etihad wieder in die Gewinnzone bringen. Tony Douglas werde den Posten Anfang kommenden Jahres antreten, teilte Etihad am Donnerstag mit. Die Airline hat sich mit zahlreichen Beteiligungen übernommen - unter anderem ist sie noch Großaktionär der insolventen Air Berlin.
Douglas kennt die Vereinigten Arabischen Emirate gut: Er leitete dort den Flughafenbetreiber Abu Dhabi Airports und den Hafenbetreiber Abu Dhabi Ports. Derzeit ist er im Verteidigungsministerium in London zuständig für Ausrüstung und Ausbildung der Armee.
Der Vorsitzende der Etihad-Gruppe, Mohammed al-Mazrouei, äußerte sich "entzückt", dass Douglas in die Emirate zurückkehrt. Er verstehe die Emirate und die Region und sei "vertraut mit den Herausforderungen für Etihad".
Die staatliche kontrollierte Fluggesellschaft ist nach Emirates aus Dubai die zweitgrößte der Vereinigten Arabischen Emirate. Sie machte im vergangenen Jahr einen Verlust von umgerechnet rund 1,6 Milliarden Euro. Der bisherige Chef, der Australier James Hogan, war im Januar abgetreten.
Unter seiner Leitung kaufte Etihad in den Jahren seit der Gründung 2003 Beteiligungen an vielen Fluggesellschaften hinzu. Bei Airberlin ist Etihad mit 29,2 Prozent der größte Einzelaktionär, bei der maroden Alitalia ist die arabische Fluggesellschaft sogar mit 49 Prozent beteiligt. Dazu kommen Anteile an Air Seychelles, Virgin Australia, Jet Airways in Indien und an Air Serbia.
Etihad hatte im August die finanzielle Unterstützung für Air Berlin eingestellt. Daraufhin meldete Air Berlin Insolvenz an. Derzeit laufen Verkaufsverhandlungen mit Lufthansa und der britischen Airline Easyjet.
(W.Uljanov--DTZ)