Wirtschaft: Uber-Chef entschuldigt sich für "Fehler" in London
Uber-Chef Dara Khosrowshahi hat sich angesichts des drohenden Lizenzentzugs in London für "Fehler" des umstrittenen Fahrdienstvermittlers entschuldigt. Uber habe die Transportmöglichkeiten in Städten rund um die Welt "revolutioniert", schrieb Khosrowshahi am Montag in einem offenen Brief. Zugleich sei es "wahr, dass wir auf diesem Weg Dinge falsch gemacht haben".
Zugleich bekräftigte Khosrowshahi, den drohenden Lizenzentzug in der britischen Hauptstadt juristisch anfechten zu wollen. "Wir werden im Namen von Millionen Londonern in Berufung gehen", schrieb der Uber-Chef. "Aber wir tun das in dem Wissen, dass wir uns auch ändern müssen". Am Freitag hatte die Londoner Verkehrsbehörde angekündigt, die Lizenz für Uber nach Ablauf am 30. September nicht zu erneuern. Sie nannte Sicherheitsgründe für ihre Entscheidung. Zuvor waren in London unter anderem Übergriffe und sogar Vergewaltigungen durch Uber-Fahrer gemeldet worden.
Wenn das US-Unternehmen gegen den Lizenzentzug vorgeht, können die von Uber vermittelten Autos bis zu einer Entscheidung der Justiz weiter in London Fahrgäste transportieren. Dort hat Uber nach eigenen Angaben rund 40.000 Fahrer und 3,5 Millionen registrierte Kunden.
Uber vermittelt über Smartphone-Apps Fahrten in verschiedenen Angebots- und Preisklassen und ist vor allem etablierten Taxiunternehmen ein Dorn im Auge. Das Unternehmen war 2009 gegründet worden und ist mittlerweile das wertvollste Startup mit Beteiligungskapital.
Ubers Image ist derzeit allerdings stark ramponiert. Unternehmenschef Travis Kalanick trat im Juni nach Berichten über Sexismus und unfaire Arbeitsbedingungen sowie unter dem Druck einflussreicher Investoren zurück. Ende August ernannte der Verwaltungsrat Khosrowshahi, damals Leiter des Online-Reisebüros Expedia, zum Nachfolger. (W.Uljanov--DTZ)