Stimmung in der deutschen Wirtschaft trübt sich nach Wahl ein
Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im September gegenüber dem Vormonat leicht verschlechtert. Der Ifo-Geschäftsklimaindex fiel von 115,9 auf 115,2 Punkte, wie das Münchner Wirtschaftsforschungsinstitut am Montag mitteilte. Der Index liege damit aber weiterhin "deutlich" über seinem langfristigen Mittelwert von 102,1 Punkten. Die neue Legislaturperiode starte also "mit dem Rückenwind einer starken Konjunktur", erklärte Ifo-Präsident Clemens Fuest.
Im verarbeitenden Gewerbe gab der Index "merklich" nach, weil die Industriefirmen weniger zufrieden mit ihrer aktuellen Lage sind. Auch ihre Erwartungen an die nächsten sechs Monate seien "etwas zurückgenommen". Die Stimmung im Großhandel erlitt laut Ifo sogar einen "merklichen Dämpfer". Die Großhändler hätten ihre optimistischen Erwartungen nach unten korrigiert, und auch ihre aktuelle Lage schätzen sie merklich weniger gut ein.
Im Einzelhandel dagegen stieg der Geschäftsklimaindex: Die Einzelhändler wollen vermehrt die Preise erhöhen, wie das Ifo mitteilte. Im Bauhauptgewerbe stieg das Klima sogar auf einen neuen Rekordwert. Die Bauunternehmer zeigten sich zufriedener mit der aktuellen Lage und optimistischer für die nächsten Monate.
Für den Index befragt das Wirtschaftsforschungsinstitut jeden Monat rund 7000 Unternehmen aus dem verarbeitenden Gewerbe, dem Bauhauptgewerbe sowie dem Groß- und Einzelhandel. (M.Dorokhin--DTZ)