Deutsche Tageszeitung - Opec rechnet bis 2045 mit steigender Nachfrage nach Erdöl

Opec rechnet bis 2045 mit steigender Nachfrage nach Erdöl


Opec rechnet bis 2045 mit steigender Nachfrage nach Erdöl
Opec rechnet bis 2045 mit steigender Nachfrage nach Erdöl / Foto: ©

Allen Klimaschutzbemühungen zum Trotz rechnet die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) noch bis ins Jahr 2045 mit einer steigenden Nachfrage nach Öl. Entwicklungsländer würden die Nachfrage anschieben, in reicheren Ländern dagegen werde der Verbrauch bereits ab 2023 sinken, heißt es im jüngsten Ölmarktbericht der Opec. "Die langfristige Vorhersage ist Wachstum", erklärte Opec-Chef Mohammad Barkindo.

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Nach dem tiefen Fall im vergangenen Jahr wegen der Corona-Krise ist die Nachfrage nach Energie und Öl in diesem Jahr demnach bereits "deutlich" gestiegen. Die Opec rechnet mit einer weiteren Steigerung der Nachfrage von 90,6 Millionen Barrel täglich (ein Barrel sind 159 Liter) im Jahr 2020 bis auf 108,2 Millionen Barrel 2045. Das wäre ein Anstieg um 17,6 Millionen Barrel täglich - verglichen mit der Vor-Corona-Nachfrage 2019 immerhin noch ein Plus von 8,2 Millionen Barrel.

Die Opec rechnet damit, dass die Nachfrage in den kommenden Jahren zunächst stark ansteigt und der Anstieg dann schwächer wird. Ab 2035 werde sie ein "Plateau" von 107,9 Millionen Barrel pro Tag erreichen.

Die aktuell anziehende Nachfrage nach Öl treibt auch den Preis. Im asiatischen Handel übersprang der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent am Dienstag erstmals seit fast drei Jahren wieder die Marke von 80 Dollar (rund 68 Euro). Der Ölpreis notierte bei 80,24 Dollar, das war der höchste Stand seit Oktober 2018. Auch der Preis für die Sorte WTI (West Texas Intermediate) legte zu; er erreichte 76,07 Dollar.

Ölmarktexperte John Driscoll von JTD Energy Services erwartet weitere Preissteigerungen: "Ich sehe keine Hinweise, dass das Rennen schon vorbei ist."

Die Weltwirtschaft erholt sich derzeit von den zahlreichen Beschränkungen, die zur Eindämmung der Corona-Pandemie erlassen worden waren. Den Aufschwung dämpfen vor allem Probleme in den weltweiten Lieferketten; dazu kommen Sorgen, wegen der Delta-Variante des Coronavirus könnten die Inzidenzen in zahlreichen Ländern wieder stark steigen.

Auf dem Höhepunkt der Corona-Krise im vergangenen Jahr war der Ölpreis wegen mangelnder Nachfrage auf Rekordtiefen gesackt. Der Preis für die Nordseesorte Brent lag zeitweise bei 16 Dollar pro Barrel, der für WTI sogar im negativen Bereich.

(M.Dorokhin--DTZ)

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