Wettbewerbshüter kritisieren Air-Berlin-Übernahmepläne von Lufthansa
Deutsche Wettbewerbshüter sehen die mögliche Übernahme der insolventen Fluggesellschaft Air Berlin durch die Lufthansa kritisch. Der Chef der Monopolkommission, Achim Wambach, sagte der "Rheinischen Post" (Donnerstagausgabe) aus Düsseldorf, die beiden Airlines seien auf vielen Strecken direkte Konkurrenten. Die Lufthansa müsse für eine Genehmigung der Fusion deshalb mit strengen Auflagen rechnen. Dazu zähle der Verzicht auf weite Teile der Landerechte von Air Berlin.
Der Präsident des Bundeskartellamts, Andreas Mundt, sagte der "Süddeutschen Zeitung" vom Donnerstag, die Wettbewerbsbehörde werde sich die Lufthansa-Pläne "gegebenenfalls sehr genau ansehen". Bisher ist Mundt zufolge zwar noch keine Übernahme angemeldet. Die "SZ" betont aber unter Berufung auf Regierungskreise, die Gespräche über einen Teilverkauf an die Lufthansa seien "in der entscheidenden Phase".
Die Bundesregierung hatte am Mittwoch kartellrechtliche Bedenken des irischen Billigfliegers Ryanair als "abwegig" zurückgewiesen. Ryanair wirft der Regierung und der Lufthansa vor, sich "unter Ausschluss der größten Wettbewerber" bereits im Grundsatz auf eine Aufteilung von Air Berlin geeinigt zu haben.
(W.Budayev--DTZ)