Deutsche Nudelhersteller kündigen höhere Preise an
Wegen Ernteausfällen bei Hartweizen haben Nudelhersteller aus Baden-Württemberg Preissteigerungen angekündigt. Markus Tress, Inhaber des Nudelherstellers Tress in Münsingen, sagte der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten" vom Samstag, er rechne mit Preisaufschlägen von 25 bis 30 Prozent. Auch der Trochtelfinger Nudelhersteller Albgold mit Sitz im Kreis Reutlingen will seine Preise erhöhen, wie ein Firmensprecher den Zeitungen sagte.
Nach Angaben des Verbands der Getreide-, Mühlen- und Stärkewirtschaft (VGMS) kostet Hartweizen aktuell beinahe drei Mal so viel wie bisher. Dürre und Hitze in den USA und Kanada, Überschwemmungen in Frankreich und zu viel Regen in Mitteleuropa hätten die Erntemengen in wichtigen Anbauregionen dramatisch schrumpfen lassen. Aus Hartweizen werden Nudeln, Couscous oder auch Bulgur hergestellt.
"Nudeln werden sicher nicht ausgehen, aber ob in diesem Jahr alle Regale mit Nudeln so gut gefüllt sein werden wie in der Vergangenheit, ist nicht vorhersehbar", warnte Guido Jeremias, Mitglied im VGMS-Vorstand und einer der Chefs der Teigwarenfabrik Jeremias in Birkenfeld bei Pforzheim. Bei der Herstellung von Teigwaren mache der Rohstoffeinkauf den wichtigsten Posten in der Kalkulation aus. "Richtig dramatisch wird es, wenn es keine Ware mehr zu kaufen gibt, so wie es aktuell der Fall ist", sagte VGMS-Geschäftsführer Peter Haarbeck den Zeitungen.
Laut Bericht ist noch unklar, wie sich die Preiserhöhungen der Hersteller niederschlagen. Das hänge davon ab, inwieweit Edeka, Rewe, Lidl oder Aldi die Preiserhöhungen an die Kundinnen und Kunden weitergeben.
(L.Møller--DTZ)