Schlichtung bei Lufthansa-Tochter Eurowings gescheitert
Nach der Insolvenz der Fluggesellschaft Air Berlin ist auch der Tarifkonflikt bei der Lufthansa-Tochter Eurowings wieder aufgebrochen. Die Schlichtung unter dem früheren Regierenden Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit (SPD), sei gescheitert, teilte Nicoley Baublies, Vorsitzender der Industriegewerkschaft Luftverkehr (IGL), am Mittwoch mit.
Die Beschäftigten an Bord und am Boden treibe nun die Frage um, wie es weitergehe. Die Gewerkschaft werde daher in für Eurowings fliegenden Betrieben in den kommenden Tagen zur Urabstimmung aufrufen. Angesichts der neuen Entwicklungen seien "flächendeckende Arbeitskämpfe zu erwarten", sagte Baublies, der auch Vorstandsmitglied der für das Kabinenpersonal zuständigen Gewerkschaft Ufo ist.
Seit Dienstag sei klar, warum eine Lösung mit der Geschäftsführung von Eurowings nicht möglich gewesen sei. "Der LH-Konzern kann durch die Insolvenz der Air Berlin an billige Flugzeuge kommen und muss weder Personal, noch dessen Tarifverträge übernehmen", kritisierte Baublies.
Die Politik müsse dafür sorgen, "dass Arbeitsplätze zu vernünftigen Bedingungen für die betroffenen Menschen erhalten bleiben", forderte er. Auch Eurowings könne "mit einem sozialverträglichen Vorgehen" beweisen, "dass eine starke Marke mit ordentlichen Sozialstandards im hart umkämpften Markt bestehen will und kann".
Die von Eurowings und Ufo vereinbarte Schlichtung hatte im 21. April begonnen. Die Gewerkschaften Ufo und Verdi hatten Ende vergangenen Jahres Arbeitsniederlegungen bei den Lufthansa-Töchtern Eurowings und Germanwings organisiert. Verdi vereinbarte im Dezember einen neuen Tarifvertrag. Gespräche über einen gewerkschaftsübergreifenden Tarifvertrag für die Eurowings-Flugbegleiter scheiterten jedoch.
(L.Møller--DTZ)