Deutsche Tageszeitung - Frauenquote für Aufsichtsräte entfaltet nach Einschätzung der Regierung gute Wirkung

Frauenquote für Aufsichtsräte entfaltet nach Einschätzung der Regierung gute Wirkung


Frauenquote für Aufsichtsräte entfaltet nach Einschätzung der Regierung gute Wirkung
Frauenquote für Aufsichtsräte entfaltet nach Einschätzung der Regierung gute Wirkung / Foto: ©

Die seit vergangenem Jahr gültige Frauenquote für Aufsichtsräte hat nach Einschätzung der Bundesregierung eine gute Wirkung entfaltet: Der Frauenanteil in den Aufsichtsräten der 105 börsennotierten und paritätisch mitbestimmten Unternehmen liegt bei mittlerweile 27,3 Prozent, wie aus dem am Mittwoch vom Bundeskabinett gebilligten Bericht zum Frauenanteil in Führungspositionen hervorgeht. Vor zwei Jahren betrug dieser Anteil demnach noch 22,9 Prozent.

Textgröße ändern:

Seit dem 1. Januar 2016 gilt die feste Geschlechterquote von 30 Prozent für neu zu besetzende Aufsichtsratsposten in börsennotierten und paritätisch mitbestimmten Unternehmen. "Die Quote wird die Unternehmenskultur in Deutschland nachhaltig zum Besseren verändern", erklärte Familienministerin Katarina Barley (SPD). Aber dort, wo keine feste Quote gelte, bewege sich nach wie vor zu wenig. Der Frauenanteil beträgt etwa in den Vorständen nur 6,1 Prozent. "Ich halte es deswegen für nicht hinnehmbar, wenn sich Unternehmen auf Dauer eine Zielgröße von 0 setzen, was den Frauenanteil in Vorständen angeht."

Im öffentlichen Dienst zeichnen sich Barley zufolge "überwiegend positive Entwicklungen" ab. Der Bund hat sich mit Einführung der gesetzlichen Regelungen für die Privatwirtschaft selbst auch verpflichtet, für die Besetzung von Aufsichtsratsgremien, in denen dem Bund mindestens drei Sitze zustehen, eine Quote von 30 Prozent einzuhalten. Inzwischen sei über ein Drittel der Mitglieder von Aufsichtsgremien, die der Bund bestimmen kann, Frauen. In wesentlichen Gremien liege der Anteil der Mitglieder, die der Bund bestimmen könne, bei 41,8 Prozent.

In der Bundesverwaltung beträgt der Anteil von Frauen an allen Leitungsfunktionen im gesamten Bundesdienst den Angaben zufolge derzeit 33 Prozent. Der Frauenanteil falle mit steigender Leitungsebene aber deutlich ab.

(L.Møller--DTZ)

Empfohlen

Mehr Wettbewerb und schlechte Konsumlaune in China: Temu-Konzern wächst langsamer

Der chinesische Mutterkonzern der Billig-Shoppingplattform Temu hat erneut deutliche Umsatz- und Gewinnsteigerungen verbucht. Die Wachstumsraten der PDD Holding verlangsamen sich den Geschäftsdaten vom Donnerstag zufolge mittlerweile jedoch spürbar. Hintergrund sind ein zunehmender Wettbewerb im internationalen Onlinehandel sowie die nach wie vor schlechte Konsumlaune auf dem Heimatmarkt.

Tarifverhandlungen bei VW: Gewerkschafter schwören Belegschaft auf Widerstand ein

Beim kriselnden Autobauer Volkswagen sind unter dem Eindruck protestierender Beschäftigter die Tarifverhandlungen fortgesetzt worden. Tausende Beschäftigte nahmen mit Plakaten und Trillerpfeifen ausgerüstet am Donnerstag an einer Kundgebung in Wolfsburg teil, die Gewerkschaft IG Metall und der VW-Gesamtbetriebsrat schworen sie auf Widerstand gegen den Sparkurs der Unternehmensführung ein. Sie wollen vor allem Massenentlassungen und Werksschließungen verhindern.

Bitkom: Deutschland hinkt beim Aufbau neuer Rechenzentren hinterher

Deutschland hinkt nach Ansicht des Digitalverbands Bitkom im internationalen Vergleich beim Aufbau von Rechenzentren hinterher. "In den USA werden jedes Jahr zwei- bis dreimal so viele Kapazitäten neu zugebaut, wie in Deutschland überhaupt installiert sind", erklärte Bitkom-Hauptgeschäftsführer, Bernhard Rohleder am Donnerstag. Es sei höchste Zeit gegenzusteuern. Rechenzentren beschrieb Rohleder als das "Rückgrat der Digitalisierung".

Ifo: Nachfrage nach Arbeitskräften in der Automobilindustrie erreicht Tiefstand

Die Krise in der deutschen Automobilindustrie zeigt sich nach Einschätzung des Münchner Ifo-Instituts deutlich am Rückgang der Stellenanzeigen in der Branche. Wie das Forschungsinstitut am Donnerstag mitteilte, erreichte die Nachfrage nach Arbeitskräften zuletzt einen Tiefstand: So lag die Anzahl der Stellenanzeigen im Oktober 53 Prozent unter der Zahl von August vergangenen Jahres.

Textgröße ändern: