Deutsche Tageszeitung - SPD von Berlin und Brandenburg attackieren vor Tegel-Gipfel Dobrindt

SPD von Berlin und Brandenburg attackieren vor Tegel-Gipfel Dobrindt


SPD von Berlin und Brandenburg attackieren vor Tegel-Gipfel Dobrindt
SPD von Berlin und Brandenburg attackieren vor Tegel-Gipfel Dobrindt / Foto: ©

Einen Tag vor der Gesellschafterversammlung der Berliner Flughäfen haben die SPD-Landesverbände von Berlin und Brandenburg das Verhalten von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) als "unseriös" und "unwürdig" kritisiert. Die Berliner SPD-Landesgeschäftsführerin Anett Seltz und Brandenburgs SPD-Generalsekretärin Klara Geywitz forderten Dobrindt aktuell in einer gemeinsamen Erklärung auf, sich zur geplanten Schließung des Flughafens Tegel zugunsten des Neubaus BER zu bekennen.

Textgröße ändern:

Bei der Bundestagswahl am 24. September stimmen die Berliner zugleich über einen Volksentscheid ab, der den Senat auffordert, Tegel als zusätzlichen innerstädtischen Flughafen weiterzunutzen. Die Betreiber-GmbH Flughafen Berlin Brandenburg (FBB) lehnt den Weiterbetrieb ab und setzt voll auf den BER, der im Jahr 2018 oder 2019 mit deutlicher Verspätung eröffnet werden soll.

Dobrindt vertritt als Bundesverkehrsminister den Bund als dritten Gesellschafter der FBB. Er hatte die Offenhaltung Tegels Anfang Juli überraschend als "gut vorstellbar" bezeichnet. Damit widersprach er dem bis dahin herrschenden Konsens der Gesellschafter.

"Wir erwarten, dass Herr Dobrindt seine persönlichen Debattenbeiträge in Zukunft aufs Bierzelt und seine Partei beschränkt und sich klar zu jetzigen Rechtslage bekennt", erklärte Seltz. Die 300.000 vom Fluglärm Tegels Betroffenen müssten sich auf die Politik verlassen können. "Dass Herr Dobrindt diese Vereinbarung einseitig aufkündigen will, ist absolut unseriös", erklärte Geywitz. Dobrindts Verhalten sei eines deutschen Verkehrsministers "unwürdig".

Am Mittwochabend kommt es in Potsdam zum Krisengespräch zwischen Dobrindt auf der einen Seite und Brandenburgs Finanzminister Christian Görke (Linke) und Berlins Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen (SPD) auf der anderen.

Berlins vielkristisert rot-rot-grüner Senat hat die Grundfläche des Flughafens Tegel fest für den Bau Tausender Wohnungen verplant. Zudem sollen dort eine Hochschule und Unternehmen angesiedelt werden. Die Berliner CDU hatte den Plan bis zu ihrer Abwahl im vergangenen Herbst mitgetragen, neigt nun aber dazu, FDP und AfD in ihrem Werben für Tegels Offenhaltung zu unterstützen.  (A.Stefanowych--DTZ)

Empfohlen

Tausende Menschen demonstrieren in Barcelona für bezahlbaren Wohnraum

Tausende Menschen haben am Samstag in Barcelona für bezahlbaren Wohnraum demonstriert. Auf Aufruf von linksgerichteten Parteien und Gewerkschaften versammelten sich die Menschen im Zentrum der zweitgrößten spanischen Stadt hinter einem riesigen Banner mit der Aufschrift "Runter mit den Mieten".

Für Zölle und Steuersenkungen: Investor Bessent soll Trumps Finanzminister werden

Der Hedgefonds-Manager und Milliardär Scott Bessent soll als Finanzminister des künftigen US-Präsidenten Donald Trump dessen "America First"-Wirtschaftspolitik umsetzen. "Er wird mir dabei helfen, ein neues Goldenes Zeitalter für die Vereinigten Staaten einzuleiten und unsere Position als weltweit führende Wirtschaft zu stärken", begründete Trump am Freitag die Nominierung seines früheren Wirtschaftsberaters. Aus Sicht des designierten US-Präsidenten gehören dazu Zölle auf ausländische Importe sowie Steuersenkungen im Inland.

VW hält an Plänen für Fabrikschließungen in Deutschland fest

Trotz der heftigen Proteste der Beschäftigten hält Volkswagen an seinen Plänen für Fabrikschließungen und Kündigungen in Deutschland fest. "Wir müssen unsere Kapazitäten verringern und an die neuen Realitäten anpassen", sagte der Chef der Marke VW, Thomas Schäfer, der "Welt am Sonntag". Auf die Frage, ob VW auf eine Werkschließung verzichten könne, sagte Schäfer: "Wir sehen das aktuell nicht."

Kraftfahrt-Bundesamt erwartet "breiten Einsatz" fahrerloser Busse und Lkw bis 2030

Der Präsident des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA), Richard Damm, erwartet zeitnah den Durchbruch beim autonomen Fahren im öffentlichen Personennahverkehr und im Güterverkehr: "2026, spätestens 2027 werden selbstfahrende Robo-Busse in den ersten Städten in Deutschland unterwegs sein und Fahrgäste transportieren", sagte Damm der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vom Samstag. Der "breite Einsatz" selbstfahrender Busse und Lkw, die ganz ohne Fahrer unterwegs sind, sei in fünf bis zehn Jahren zu erwarten.

Textgröße ändern: