Airberlin insolvent - Bund gewährt unverständlichen Millionenkredit
Die krisengeschüttelte deutsche Fluggesellschaft Airberlin ist insolvent. Das Unternehmen teilte mit, aktuell beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt zu haben. Hintergrund sei die Mitteilung des Großaktionärs Etihad aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, Airberlin nicht mehr finanziell zu unterstützen. Nun könnte Lufthansa Teile des Konkurrenten übernehmen.
Um den Flugverkehr aufrecht zu erhalten, unterstützt die Bundesregierung die zweitgrößte deutsche Airline mit einem Übergangskredit in Höhe von 150 Millionen Euro. Der Kredit werde durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zur Verfügung gestellt und durch eine Bundesbürgschaft abgesichert, teilten Bundesverkehrs- und Bundeswirtschaftsministerium mit.
Ziel des Insolvenzverfahrens ist laut Airberlin, "die bereits eingeleitete Restrukturierung fortzuführen". Unterstützung erhält die Fluggesellschaft dabei auch von der Lufthansa, die am Kauf von Teilen der Airberlin Gruppe interessiert ist. "Lufthansa beabsichtigt, diese Verhandlungen zu einem schnellen und positiven Ergebnis zu führen", teilte die größte deutsche Fluggesellschaft mit.
Airberlin erklärte, dass die Verhandlungen mit Lufthansa und weiteren Partnern zum Erwerb von Betriebsteilen "weit fortgeschritten" seien und "erfolgsversprechend" verlaufen würden. "Diese Verhandlungen können zeitnah finalisiert werden", hieß es.
Airberlin betonte, dass seine Flugpläne weiter gültig blieben und alle Flüge stattfänden. Gebuchte Tickets behalten demnach ihre Gültigkeit, alle Flüge seien weiterhin buchbar. "Wir arbeiten unermüdlich daran, in dieser Situation das Beste für das Unternehmen, für unsere Kunden und unsere Mitarbeiter zu erreichen", teilte Unternehmenschef Thomas Winkelmann mit. (P.Vasilyevsky--DTZ)