Deutsche Tageszeitung - US-Medien: Google-Entwickler nach sexistischem Schreiben gefeuert

US-Medien: Google-Entwickler nach sexistischem Schreiben gefeuert


US-Medien: Google-Entwickler nach sexistischem Schreiben gefeuert
US-Medien: Google-Entwickler nach sexistischem Schreiben gefeuert / Foto: ©

Der Google-Entwickler, der mit einem sexistischen Schreiben über den geringen Anteil von Frauen in der Technologiebranche für viel Aufregung gesorgt hatte, ist US-Medienberichten zufolge entlassen worden. Der Ingenieur habe selbst seinen Rauswurf bestätigt, meldete die Nachrichtenagentur Bloomberg aktuell. Google äußerte sich zunächst nicht zu den Berichten.

Textgröße ändern:

Der Entwickler, dessen Namen nun mit James Damore angegeben wurde, hatte den geringen Anteil von Frauen in der Technologiebranche mit "biologischen" Unterschieden der Geschlechter erklärt. In dem Schriftstück von rund 3000 Wörtern erklärte er, die Vorlieben und Fähigkeiten von Männern und Frauen unterschieden sich teils aus biologischen Gründen. Diese Unterschiede könnten erklären, warum Frauen in der Technologiebranche und in Führungspositionen unterrepräsentiert seien.

Frauen seien "offener gegenüber Gefühlen und gegenüber Ästhetik", sie zögen daher die Arbeit in sozialen oder künstlerischen Branchen vor. Männer hingegen verfügten über "natürliche Fähigkeiten", die sie zu besseren Programmierern machten.

Das interne Schriftstück gelangte am Sonntag an die Öffentlichkeit. Danielle Brown, die neue Google-Managerin für Diversität, zuständig also für die Vielfalt der Belegschaft auch im Hinblick auf die Geschlechter, wies die Ansichten unverzüglich zurück: In einer E-Mail an die Angestellten erklärte sie, diese Äußerungen würden weder von ihr noch vom Konzern "unterstützt, gefördert oder ermutigt".

Die US-Technologiebranche ist von Männern dominiert. In letzter Zeit sind vermehrt Frauen an die Öffentlichkeit gegangen, die sich wegen Diskriminierung beschwerten.  (A.Stefanowych--DTZ)

Empfohlen

Trump-Zölle: Nvidia will Chips vollständig in den USA produzieren

Vor dem Hintergrund der aggressiven Zollpolitik von Präsident Donald Trump will der US-Chiphersteller Nvidia auf heimische Produktion umstellen. Nvidia-Chef Jensen Huang erklärte am Montag, die Hochleistungschips für Künstliche Intelligenz (KI) würden künftig "erstmals in den Vereinigten Staaten hergestellt". Das Weiße Haus nannte die Ankündigung positiv für die US-Wirtschaft und die Sicherheit des Landes.

US-Kartellverfahren gegen Meta: Zuckerberg weist Vorwürfe zurück

Der Facebook-Mutterkonzern Meta muss sich in den USA gegen Vorwürfe des Marktmissbrauchs wehren. Meta-Chef Mark Zuckerberg wies am Montag zum Auftakt des Kartellverfahrens in Washington die Anschuldigung zurück, sein Unternehmen habe ein "Monopol" bei Online-Netzwerken geschaffen. Das Verfahren könnte dazu führen, dass Meta sich von der Fotoplattform Instagram und dem Messengerdienst Whatsapp trennen muss.

EU kündigt Milliardenhilfe für Palästinenser an und fordert Reformen

Die EU hat neue Finanzhilfen für die Palästinensergebiete auf den Weg gebracht und zugleich Reformen bei deren Verwaltung angemahnt. "1,6 Milliarden Euro bis 2027 werden helfen, das Westjordanland und den Gazastreifen zu stabilisieren", erklärte die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas am Montag im Onlinedienst X. Der französische Präsident Emmanuel Macron und die geschäftsführende Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) betonten, dass die radikalislamische Hamas nicht an einer künftigen Regierung des Gazastreifens beteiligt sein dürfe.

Meta trainiert seine KI künftig mit Daten europäischer Nutzer

Meta wird künftig auch Daten europäischer Nutzer etwa auf Facebook oder Instagram zum Trainieren seiner Künstlichen Intelligenz (KI) nutzen. Der Konzern werde "bald" öffentliche Inhalte von Erwachsenen in der Europäischen Union nutzen, um seine KI-Modelle zu trainieren, teilte Meta am Montag mit. Auch Anfragen an den kürzlich in Europa ausgerollten Chatbot Meta AI würden genutzt. Nicht genutzt werden sollen die Daten von Konten von Minderjährigen sowie private Nachrichten an Freunde und Familie. Auch Whatsapp ist demnach nicht von der Änderung betroffen.

Textgröße ändern: