Fipronil-Affäre: Landwirtschaftsminister Schmidt gegen Kritik
In der Affäre um mit dem Insektengift Fipronil belastete Eier hat Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) Kritik an seinem Krisenmanagement zurückgewiesen. "Die Lebensmittelüberwachung ist Aufgabe der Bundesländer", sagte Schmidt am heutigen Samstag (05.08.2017) in einem Interview. Trotzdem habe sich sein Ministerium "unverzüglich eingeschaltet" und befinde sich "im engen Austausch" mit den Behörden der Länder.
Der Handel habe genauso wie die Hersteller dafür Sorge zu tragen, dass die verkauften Produkte "verkehrsfähig und gesundheitlich unbedenklich sind", sagte der Minister weiter dazu. Zuvor hatte Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt dem Minister vorgeworfen, tagelang in der Versenkung zu verschwinden, während die Verbraucher verunsichert seien.
Zum Vorwurf, dass es nicht genügend Lebensmittelkontrolleure gebe, sagte Schmidt gegenüber Medienvertretern: "Es waren doch gerade die amtlichen Kontrollen, die den Vorgang aufgedeckt haben". Zur Wahrheit gehöre jedoch auch, "dass Lebensmittelbetrug und kriminelle Energie nie zu 100 Prozent ausgeschlossen werden können", sagte Schmidt. Gerade deshalb sei eine konsequente und lückenlose Aufklärung nötig.
Das Inesktizid Fipronil war in den vergangenen Tagen in Eiern aus Belgien und den Niederlanden nachgewiesen worden. Mindestens zehn Millionen kontaminierte Eier aus den Niederlanden wurden nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums nach Deutschland geliefert, ein Teil davon gelangte demnach in den Handel. Der Discounter Aldi nahm deutschlandweit seine Eier aus dem Verkauf. (L.Møller--DTZ)