Banken: Commerzbank rutscht wegen Umbaus in rote Zahlen
Der umfangreiche Umbau hat die Commerzbank im zweiten Quartal in die roten Zahlen rutschen lassen. Von April bis Juni machte die zweitgrößte deutsche Bank einen Verlust von 637 Millionen Euro, wie sie am heutigen Mittwoch (02.08.2017) mitteilte. Im Vorjahresquartal standen unter dem Strich noch 215 Millionen Euro Gewinn.
Die Commerzbank streicht derzeit Stellen und baut ihre digitalen Angebote aus. Insgesamt will die Bank bis 2020 rund 9600 Vollzeitjobs abbauen. "Wir haben die Rückstellungen für den Personalabbau frühzeitig und vollständig gebucht und sind einen weiteren wichtigen Schritt bei der Umsetzung unserer Strategie vorangekommen", erklärte Vorstandschef Martin Zielke.
Geschäftsführung und Betriebsrat hatten im Frühjahr ein Altersteilzeitprogramm vereinbart, Mitte Juli einigten sie sich auf einen Rahmenplan, der auch ein Abfindungsprogramm enthält. Das kostet viel Geld - insgesamt lagen die Restrukturierungsaufwendungen bei 807 Millionen Euro, wie die Bank mitteilte.
Positiv verlief die Kundenentwicklung: Die Commerzbank habe zur Jahresmitte mehr als 500.000 neue Kunden gewonnen, teilte sie am Mittwoch mit. Die Kosten habe das Unternehmen trotz gestiegener Investitionen in die Digitalisierung im Vergleich zum Vorjahr reduziert. Für das Gesamtjahr rechne die Bank daher mit einem "leicht positiven Ergebnis". (W.Budayev--DTZ)