Deutsche Tageszeitung - US-Klimagesandter: Kampf gegen den Klimawandel wird trotz Trump fortgesetzt

US-Klimagesandter: Kampf gegen den Klimawandel wird trotz Trump fortgesetzt


US-Klimagesandter: Kampf gegen den Klimawandel wird trotz Trump fortgesetzt
US-Klimagesandter: Kampf gegen den Klimawandel wird trotz Trump fortgesetzt / Foto: © AFP/Archiv

Trotz des Wahlsiegs des Klimawandel-Leugners Donald Trump soll in den USA laut ihrem Klimagesandten John Podesta der Kampf gegen die Erderwärmung fortgesetzt werden. Es sei klar, dass die kommende Regierung versuchen werde, bei dem Thema "eine Kehrtwende" zu machen, sagte Podesta am Montag zum Auftakt der UN-Klimakonferenz in Aserbaidschan (COP29). Die Arbeit zur Eindämmung des Klimawandels werde dennoch "mit Engagement, Leidenschaft und Glauben" weitergeführt.

Textgröße ändern:

"Wir sind hier auf der COP29, um weiterhin mit unseren globalen Partnern und anderen Parteien zusammenzuarbeiten", betonte Podesta. Weiter verwies der US-Klimagesandte auf Maßnahmen, die unabhängig von der Regierung in Washington von einzelnen Bundesstaaten, Städten, Unternehmen und Bürgern ergriffen werden können. "Dies ist nicht das Ende unseres Kampfes für einen saubereren und sichereren Planeten", versicherte er mit Blick auf den Wahlsieg Trumps. Der Kampf gegen den Klimawandel sei "größer als eine Wahl und ein politischer Zyklus in einem Land".

Trump hatte am vergangenen Dienstag die US-Präsidentschaftswahl gewonnen, am 20. Januar tritt er sein Amt an. Es wird erwartet, dass die USA unter ihm erneut aus dem Pariser Klimaabkommen aussteigen. Dies sieht vor, die Erderwärmung möglichst auf 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Außerdem will der Republikaner die Förderung von klimaschädlichem Erdöl und Erdgas im eigenen Land massiv ausweiten.

Die Wiederwahl des Republikaners, der bereits von 2017 bis 2021 im Weißen Haus saß, überschattet die am Montag begonnenen Klimaverhandlungen in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku. Der bevorstehende Machtwechsel schränkt nicht nur den Handlungsspielraum der US-Delegation ein, er führte in den vorausgegangenen Verhandlungen auch dazu, dass viele Länder eine abwartende Haltung einnahmen.

Im Zentrum der zweiwöchigen Konferenz steht das schwierige Thema der Klimafinanzierung. Zudem geht es auch um die dringend notwendige Reduzierung der weltweiten Treibhausgasemissionen, die vor allem durch eine Abkehr von fossilen Energieträgern wie Öl und Gas vorangetrieben werden kann.

(O.Tatarinov--DTZ)

Empfohlen

Bündnis warnt mit offenem Brief vor CO2-Endlagern in der Nordsee

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace und mehr als 70 weitere internationale Organisationen und Initiativen haben mit einem offenen Brief an den Bundestag vor Endlagern für Kohlenstoffdioxid in der Nordsee gewarnt. Der Bundestag solle die Abscheidung und unterirdische Deponierung von Kohlenstoffdioxid aus Industrieabgasen nicht erlauben, erklärte Greenpeace am Mittwoch in Berlin. Die von der "Industrie inszenierte" Debatte darüber sei ein "klimapolitischer Irrweg".

COP29: Neuer Entwurf für Klimafinanzierung benennt konkrete Optionen

Ein neuer Entwurf für eine Vereinbarung zur internationalen Klimafinanzierung bei der UN-Klimakonferenz COP29 sieht in der von den Entwicklungsländern favorisierten Version für sie mindestens 1,3 Billionen Dollar (1,23 Billionen Euro) jährlich für den Klimaschutz und die Anpassung an die Folgen des Klimawandels vor. Das am Mittwoch in Baku veröffentlichte 34-seitige Dokument legt konkrete Möglichkeiten für die Bereitstellung der Finanzmittel dar, allerdings bleiben einige Streitpunkte offen.

Guterres: Einigung auf neues Klimafinanzierungsziel im Interesse aller Länder

UN-Generalsekretär António Guterres hat die reichen Industriestaaten bei der Weltklimakonferenz in Baku (COP29) aufgerufen, die Entwicklungsländer im Kampf gegen die Klimakrise nicht im Stich zu lassen. "Die Entwicklungsländer dürfen Baku nicht mit leeren Händen verlassen. Eine Vereinbarung ist ein Muss", sagte Guterres am Dienstag in einer Rede vor dem Konferenzplenum.

UN-Klimakonferenz in Baku: Viele Staatenlenker bleiben Gipfelsegment fern

Dutzende Spitzenpolitiker kommen ab Dienstag zum Gipfelsegment der 29. UN-Klimakonferenz (COP29) in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku zusammen - doch fehlen in diesem Jahr Staats- und Regierungschefs wichtiger Länder. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat wegen des Bruchs der Ampel-Koalition abgesagt, auch der scheidende US-Präsident Joe Biden reist nicht an. Am Auftakttag am Montag hatten sich die Teilnehmerstaaten auf einheitliche UN-Standards für den globalen Handel mit Emissionsgutschriften geeinigt und damit auf einen wichtigen Schritt, um Staaten das Erreichen ihrer Klimaziele zu erleichtern.

Textgröße ändern: