Deutsche Tageszeitung - Geld pro eingesparter Tonne CO2: Habeck übergibt Förderbescheide an erste Firmen

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

Geld pro eingesparter Tonne CO2: Habeck übergibt Förderbescheide an erste Firmen


Geld pro eingesparter Tonne CO2: Habeck übergibt Förderbescheide an erste Firmen
Geld pro eingesparter Tonne CO2: Habeck übergibt Förderbescheide an erste Firmen / Foto: © AFP

Das Bundeswirtschaftsministerium hat eine neue und nach eigenen Angaben besonders effiziente Fördermaßnahme für Unternehmen zum Umstellen auf erneuerbare Energien auf den Weg gebracht. Minister Robert Habeck (Grüne) übergab am Dienstag in Berlin die ersten 15 sogenannten Klimaschutzverträge. Firmen etwa in der energieintensiven Glas- oder Papierindustrie erhalten damit Geld pro eingesparter Tonne CO2 für neue Anlagen, die mit Strom oder Wasserstoff betrieben werden.

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

2,8 Milliarden Euro staatlicher Mittel aus dem Klima- und Transformationsfonds sollen in der ersten Pilotrunde fließen. Sie gehen an Firmen, bei denen sich Investitionen in klimafreundliche Anlagen ohne finanzielle Förderungen nicht rechnen würden, etwa in der Chemie-, Papier- oder Glasindustrie. Der Bund zahlt über eine Laufzeit von 15 Jahren die Mehrkosten, die im Vergleich von klimafreundlicher und konventioneller Produktion entstehen.

Die Vergabe lief über ein Auktionsverfahren: Die Unternehmen gaben an, wie viel Geld sie benötigen, um mit einer neuen Technologie eine Tonne CO2 einzusparen. Wer besonders günstig Treibhausgase einsparen kann, erhielt den Zuschlag. Vier Milliarden Euro standen zunächst zur Verfügung, 2,8 davon sind nun eingeplant. Wie viel Geld in den 15 Jahren tatsächlich fließt, ist allerdings unklar.

Die Auszahlung der Mittel hängt maßgeblich von der Entwicklung des CO2-Preises, des Strompreises und der Entwicklung des Wasserstoffangebots ab. Steigt der CO2-Preis stark oder entwickeln sich die Kosten für Strom und Wasserstoff besser als derzeit erwartet, erhalten die Unternehmen entsprechend weniger Förderung. Im gegenteiligen Fall zahlt wiederum der Staat mehr Geld.

Die Unternehmen erhielten so "Planungssicherheit für ihre Investitionen", erklärte Habeck. "In Zeiten knapper Haushalte stellen Klimaschutzverträge gleichzeitig sicher, dass der Staat über Jahre hinweg flexibel nur so viel an Förderung zahlt, wie die Unternehmen auch tatsächlich benötigen, um die Dekarbonisierung wirtschaftlich umzusetzen."

Eine weitere Ausschreibungsrunde läuft bereits. Laut Wirtschaftsministerium bewerben sich rund 130 Unternehmen auf eine Fördersumme im niedrigen zweistelligen Milliardenbereich. Neben der Umstellung von Produktionsanlagen von fossilen Brennstoffen auf Strom und Wasserstoff können dieses Mal dann auch sogenannte CCS-Projekte gefördert werden. CCS steht für Carbon Capture and Storage - die Technologie ermöglicht das Abscheiden und Einlagern von CO2.

(P.Tomczyk--DTZ)

Empfohlen

Australien erlebt heißeste zwölf Monate seit Beginn der Aufzeichnungen

Australien hat die heißesten zwölf Monate seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor mehr als einem Jahrhundert hinter sich. Zwischen Anfang April 2024 und Ende März 2025 lagen die Temperaturen 1,61 Grad über den Durchschnittswerten, wie der für die Regierung arbeitende Klimaforscher Simon Grainger am Donnerstag mitteilte. Es handele sich um "deutlich höhere Temperaturen als alles, was wir jemals in den Aufzeichnungen gesehen haben".

EU-Kommission schlägt Lockerungen bei CO2-Vorgaben für Autobauer vor

Die EU-Kommission hat bereits in Aussicht gestellte Lockerungen bei den CO2-Vorgaben für Autobauer vorgeschlagen. Um drohende Bußgelder zu vermeiden, sollen die Hersteller den Kohlendioxid-Ausstoß ihrer Neuwagen des laufenden Jahres mit den Werten der kommenden zwei Jahre verrechnen können, wie die Kommission am Dienstag mitteilte. Wer die Grenzwerte in diesem Jahr verfehlt, könnte das also 2026 und 2027 noch ausgleichen.

Wetterdienst: Gravierende Folgen für Deutschland durch beschleunigte Erwärmung

Die beschleunigte Erwärmung durch den Klimawandel hat nach Angaben des Deutschen Wetterdiensts (DWD) bereits gravierende Folgen für Deutschland. Seit den 60er Jahren war jede Zehnjahresperiode wärmer als die vorherige, wie der Wetterdienst am Dienstag in Berlin bei seiner Klimapressekonferenz mitteilte. Er beschreibt diese schnellere Erwärmung mit einer neuen Methode, die den Anstieg besser abbildet.

Deutscher Wetterdienst: März war einer der trockensten seit Messbeginn

Der März war in Deutschland zu mild und zu trocken. Der vergangene März gehörte insgesamt zu den trockensten seit Messbeginn im Jahre 1881, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach am Montag mitteilte. Mit 199 Sonnenstunden war es außerdem so sonnig wie sonst ein Monat im Frühsommer. Bisheriger Spitzenreiter ist der März 2022 mit 235 Sonnenstunden.

Textgröße ändern:

Anzeige Bild