Deutsche Tageszeitung - Klima: COP29-Gastgeber Aserbaidschan ruft Staaten zu Beilegung von Differenzen auf

Klima: COP29-Gastgeber Aserbaidschan ruft Staaten zu Beilegung von Differenzen auf


Klima: COP29-Gastgeber Aserbaidschan ruft Staaten zu Beilegung von Differenzen auf
Klima: COP29-Gastgeber Aserbaidschan ruft Staaten zu Beilegung von Differenzen auf / Foto: © GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP

Rund einen Monat vor Beginn der UN-Klimakonferenz COP29 in Aserbaidschan hat der Gastgeber die Teilnehmerstaaten dazu aufgerufen, ihre Differenzen beiseite zu legen. Die Länder sollten "aufhören, sich gegenseitig zu beschuldigen, und versuchen, eine gemeinsame Basis zu finden", forderte Aserbaidschans Präsident Ilham Alijew am Donnerstag zum Auftakt eines zweitägigen Vorbereitungstreffens für die COP29 in der Hauptstadt Baku.

Textgröße ändern:

"Wir können es uns nicht leisten, Zeit damit zu verschwenden herauszufinden, wer für die globale Erwärmung verantwortlich ist oder wer die meisten Umweltschäden verursacht hat", hieß es in der von COP29-Präsident Muchtar Babajew vorgetragenen Rede Alijews weiter.

Die COP29 findet vom 11. bis 22. November in Baku statt. Kernthema der Verhandlungen wird die Frage nach der künftigen Klimafinanzierung sein. Angestrebt ist eine Überarbeitung des 2009 festgelegten Ziels, wonach reiche Industriestaaten den Entwicklungsländern jährlich 100 Milliarden US-Dollar (91,43 Milliarden Euro) im Kampf gegen den Klimawandel zur Verfügung stellen sollen.

UN-Schätzungen zufolge werden bis 2030 etwa 2,4 Billionen Dollar jährlich für die erforderliche Transformation in Entwicklungs- und Schwellenändern benötigt.

"Wir sind dabei, Brücken zu bauen und Impulse zu setzen, aber wir brauchen noch viel mehr", sagte COP29-Präsident Babajew. Die Teilnehmer des Treffens könnten es sich nicht leisten, zu viele Entscheidungen offen zu lassen. Weiter forderte der aserbaidschanische Umweltminister die Verhandlungsführer auf, "ihre Verantwortung ernst zu nehmen, eine Zahl auf einer Zeitskala zu identifizieren und Lösungen zu präsentieren".

UN-Klimasekretär Simon Stiell rief in Baku die Teilnehmer der anstehenden COP29 ebenfalls dazu auf, "konkrete Ergebnisse" zu liefern. Die im vergangenen Jahr formulierten Verpflichtungen müssten nun "in Ergebnisse in der realen Welt und der realen Wirtschaft" umgesetzt werden. Bei der COP28 in Dubai hatten sich die Teilnehmer unter anderem auf einen schrittweisen Ausstieg aus der Nutzung fossiler Brennstoffe geeinigt.

An Aserbaidschan als Gastgeberland gibt es wegen der dominierenden Rolle des Öl- und Gassektors in dessen Wirtschaft Kritik. Auch COP29-Präsident Babajew selbst war bis 2010 ein ranghoher Mitarbeiter des staatlichen Energiekonzerns Socar.

(I.Beryonev--DTZ)

Empfohlen

Australien erlebt heißeste zwölf Monate seit Beginn der Aufzeichnungen

Australien hat die heißesten zwölf Monate seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor mehr als einem Jahrhundert hinter sich. Zwischen Anfang April 2024 und Ende März 2025 lagen die Temperaturen 1,61 Grad über den Durchschnittswerten, wie der für die Regierung arbeitende Klimaforscher Simon Grainger am Donnerstag mitteilte. Es handele sich um "deutlich höhere Temperaturen als alles, was wir jemals in den Aufzeichnungen gesehen haben".

EU-Kommission schlägt Lockerungen bei CO2-Vorgaben für Autobauer vor

Die EU-Kommission hat bereits in Aussicht gestellte Lockerungen bei den CO2-Vorgaben für Autobauer vorgeschlagen. Um drohende Bußgelder zu vermeiden, sollen die Hersteller den Kohlendioxid-Ausstoß ihrer Neuwagen des laufenden Jahres mit den Werten der kommenden zwei Jahre verrechnen können, wie die Kommission am Dienstag mitteilte. Wer die Grenzwerte in diesem Jahr verfehlt, könnte das also 2026 und 2027 noch ausgleichen.

Wetterdienst: Gravierende Folgen für Deutschland durch beschleunigte Erwärmung

Die beschleunigte Erwärmung durch den Klimawandel hat nach Angaben des Deutschen Wetterdiensts (DWD) bereits gravierende Folgen für Deutschland. Seit den 60er Jahren war jede Zehnjahresperiode wärmer als die vorherige, wie der Wetterdienst am Dienstag in Berlin bei seiner Klimapressekonferenz mitteilte. Er beschreibt diese schnellere Erwärmung mit einer neuen Methode, die den Anstieg besser abbildet.

Deutscher Wetterdienst: März war einer der trockensten seit Messbeginn

Der März war in Deutschland zu mild und zu trocken. Der vergangene März gehörte insgesamt zu den trockensten seit Messbeginn im Jahre 1881, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach am Montag mitteilte. Mit 199 Sonnenstunden war es außerdem so sonnig wie sonst ein Monat im Frühsommer. Bisheriger Spitzenreiter ist der März 2022 mit 235 Sonnenstunden.

Textgröße ändern: