Deutsche Tageszeitung - Australiens Kohlekraftwerk bleibt mindestens zwei Jahre länger am Netz als geplant

Australiens Kohlekraftwerk bleibt mindestens zwei Jahre länger am Netz als geplant


Australiens Kohlekraftwerk bleibt mindestens zwei Jahre länger am Netz als geplant
Australiens Kohlekraftwerk bleibt mindestens zwei Jahre länger am Netz als geplant / Foto: © AFP/Archiv

Wegen drohender Versorgungsengpässe bleibt Australiens größtes Kohlekraftwerk mindestens zwei Jahre länger am Netz als bislang geplant. Mit der längeren Laufzeit des Eraring-Kraftwerks solle die Zeit des Ausbaus der erneuerbaren Energien überbrückt werden, erklärte der Premierminister von New South Wales, Chris Minns, am Donnerstag. Nach den ursprünglichen Plänen hätte das rund zwei Autostunden von Sydney entfernte Kraftwerk kommendes Jahr geschlossen werden sollen.

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Minns argumentierte, die längere Laufzeit widerspreche Australiens Plänen für den Umstieg auf Erneuerbare nicht, sondern stütze sie. "Der beste Weg, die Energiewende zu unterlaufen, ist es, (bei Eraring) 2025 die Lichter ausgehen zu lassen", erklärte er. "Das werde ich nicht zulassen."

Australien verfolgt das Ziel, bis 2030 den Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung auf 82 Prozent zu steigern. Im jüngsten Haushaltsentwurf der australischen Labor-Partei ist sogar die Rede davon, Australien zu einer globalen "Supermacht für erneuerbare Energien" zu machen.

2022 lag der Anteil der Erneuerbaren an der gesamten Stromerzeugung des Landes allerdings noch bei 32 Prozent, wohingegen auf Kohle 47 Prozent entfielen. Weil der Ausbau der erneuerbaren Energien wie Solar- und Windkraft langsamer voran geht als erwartet, warnte die australische Energieaufsichtsbehörde vor Engpässen und sogar Stromausfällen in den kommenden Jahren. Die Industrie und konservative Politiker dringen derweil darauf, das 1998 verhängte Verbot der Atomkraftnutzung aufzuheben.

Der Abbau und Export klimaschädlicher Kohle hat in Australien lange eine große Rolle gespielt. Zugleich bekommen die Menschen dort die Auswirkungen der Erderwärmung, etwa in Form von riesigen Waldbränden und starken Überflutungen, deutlich zu spüren.

(L.Møller--DTZ)

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