Deutsche Tageszeitung - Gut für Stromerzeugung: 2023 war laut Wetterdienst windreichstes Jahr seit 2007

Gut für Stromerzeugung: 2023 war laut Wetterdienst windreichstes Jahr seit 2007


Gut für Stromerzeugung: 2023 war laut Wetterdienst windreichstes Jahr seit 2007
Gut für Stromerzeugung: 2023 war laut Wetterdienst windreichstes Jahr seit 2007 / Foto: © AFP/Archiv

Das vergangenen Jahr ist einer Auswertung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zufolge das windreichste seit 2007 gewesen. Im Schnitt lag die Windgeschwindigkeit im Jahr 2023 in 100 Metern Höhe bei knapp sechs Metern pro Sekunde, wie der DWD am Dienstag in Berlin mitteilte. Vor allem im Januar, November und Dezember lagen die Werte deutlich über dem Durchschnitt.

Textgröße ändern:

Die Windgeschwindigkeit wird in 100 Metern Höhe gemessen, da auf dieser Höhe die typische Nabenhöhe von Windkraftanlagen liegt. Für den Bereich der Photovoltaik war 2023 laut DWD ebenfalls ein gutes Jahr. Die Strahlung war die sechsthöchste seit Beginn der Messungen. Ausschlaggebend dafür war vor allem der September, der der strahlungsintensivste September seit 1991 war.

Gleichzeitig war der Januar 2023 der strahlungsschwächste Januar seit Messbeginn. Weniger Sonne im Winter werde bei der Energiegewinnung laut längerfristigen Auswertungen aber durch stärkeren Wind ausgeglichen und umgekehrt, erklärte der Wetterdienst. Dadurch werde die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien stabilisiert. "2023 war aus meteorologischer Sicht ein erfolgreiches Jahr für die Nutzung erneuerbarer Energien in Deutschland", erklärte Renate Hagedorn vom DWD.

Das vergangene Jahr war laut DWD das bisher wärmste Jahr in Deutschland. Im Mittel lag die Temperatur bei 10,6 Grad Celsius, wie der DWD bereits im Januar auf Basis vorläufiger Daten mitgeteilt hatte. Der vorherige Rekord lag bei 10,5 Grad Celsius im Jahr 2018. Alle Monate und Jahreszeiten waren 2023 wärmer als die langjährigen Vergleichswerte. Gleichzeitig fiel aber im Bundesschnitt deutlich mehr Regen, 2023 war das nasseste Jahr seit 2007.

(I.Beryonev--DTZ)

Empfohlen

Baerbock und Morgan fordern mehr Ehrgeiz bei Emissionen - Finanzzusagen bekräftigt

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat in Baku dazu aufgerufen, die Anstrengungen beim Klimaschutz zu verstärken. "Wir wissen, dass wir alles dafür tun müssen, um auf den 1,5 Grad-Pfad zu kommen", schrieb sie am Mittwoch im Internetdienst X. Für ihre geplante Plenarrede auf der UN-Klimakonferenz musste wegen einer Erkrankung Baerbocks Außenamts-Staatssekretärin Jennifer Morgan einspringen. Sie drang auf eine raschere Abkehr von fossilen Energieträgern.

Klimaschutz-Index von Germanwatch: Boom bei Erneuerbaren - aber zu viel Fossile

Ein durchwachsenes Bild der Fortschritte in der Energie- und Klimapolitik weltweit zeichnet der am Mittwoch auf der UN-Klimakonferenz in Baku veröffentlichte Klimaschutz-Index von Germanwatch und dem New Climate Institut. Demnach hat sich der Ausbau erneuerbarer Energien massiv beschleunigt, allerdings gebe es auch heftige Widerstände gegen eine Abkehr von fossilen Energien. Deutschland verschlechterte sich im Ranking der Verbände leicht auf Platz 16 und wurde nur noch als "mittelmäßig" eingestuft.

Dringende Appelle zu Klimaschutz und Finanzen bei Ministersegment der Klimakonferenz

Mit dringenden Appellen für mehr Klimaschutz und eine Verständigung über die Klimafinanzierung ist am Dienstag in Baku das sogenannte Ministersegment der UN-Klimakonferenz offiziell eröffnet worden. Die Erderwärmung bedrohe "unsere Wirtschaft, unsere Kultur und sogar unsere Existenz", sagte der Präsident des Inselstaats Palau, Surangel Whipps, in seiner Plenarrede. EU-Klimakommissar Wopke Hoekstra bekräftigte das Bekenntnis der Europäischen Union zu entschiedenem Handeln.

G20-Gipfel startet mit Auftakt für globale Allianz gegen den Hunger

Zur Eröffnung des G20-Gipfels in Brasilien hat Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva sein Herzensprojekt, eine globale Allianz gegen den Hunger und die Armut, gestartet. Hunger sei eine "Geißel, die die Menschheit beschämt", sagte Lula am Montag in Rio de Janeiro. Nach anfänglicher Ablehnung schloss sich offenbar auch Argentinien der Initiative an.

Textgröße ändern: