Deutsche Tageszeitung - Wintersturm bringt Wahlkampf-Endspurt in Iowa durcheinander

Wintersturm bringt Wahlkampf-Endspurt in Iowa durcheinander


Wintersturm bringt Wahlkampf-Endspurt in Iowa durcheinander
Wintersturm bringt Wahlkampf-Endspurt in Iowa durcheinander / Foto: © AFP

Ein heftiger Wintersturm hat wenige Tage vor Beginn der Präsidentschaftsvorwahlen der US-Republikaner im Bundesstaat Iowa den Wahlkampf-Endspurt der Bewerber durcheinander gebracht. Der klar favorisierte Ex-Präsident Donald Trump musste angesichts von hohem Schnee, heftigen Winden und klirrender Kälte mehrere für Samstag geplante Veranstaltungen in dem Bundesstaat im Mittleren Westen absagen.

Textgröße ändern:

Die frühere UN-Botschafterin und Ex-Gouverneurin des Bundesstaates South Carolina, Nikki Haley, verlegte ihre geplanten Wahlkampfveranstaltungen vor dem Wahltag am Montag kurzerhand ins Internet. Auch Floridas Gouverneur Ron DeSantis musste Auftritte vor Anhängern absagen. "Wir wollen, dass alle sicher sind", sagte der rechte Hardliner in Iowas Hauptstadt Des Moines zu Journalisten. Er betonte zugleich: "Wir haben keine Angst vor dem Schnee."

Angesichts vereister Straßen kamen in der Region zahlreiche Autos von der Straße ab. Viele Flüge, mit denen Journalisten, Wahlhelfer und politische Beobachter nach Iowa gelangen wollten, wurden angesichts des Wetters gestrichen.

Der nationale Wetterdienst warnte für das Wochenende vor "lebensbedrohlichen Blizzard-Bedingungen", Windböen von mehr als 80 Stundenkilometern und gefühlten Temperaturen von teils unter minus 40 Grad Celsius. Die Menschen sollten Reisen nur unternehmen, wenn dies absolut notwendig sei.

Iowas republikanische Gouverneurin Kim Reynolds versicherte aber, die Menschen würden am Montag an der Vorwahl teilnehmen können. "Wir werden die Menschen am Wahlabend in die Wahllokale bekommen."

Die Vorwahlen in Iowa sind der Startschuss der landesweiten Vorwahlen der Republikaner zur Bestimmung ihres Kandidaten für die Präsidentschaftswahl am 5. November. Ex-Präsident Trump führt die Umfragen mit großem Vorsprung an - in Iowa wie auch landesweit. Laut dem von der Website "FiveThirtyEight" errechneten Umfragedurchschnitt kommt der Rechtspopulist in Iowa auf rund 51 Prozent, die inzwischen zweitplatzierte Haley auf rund 17 Prozent und DeSantis auf rund 16 Prozent.

(A.Stefanowych--DTZ)

Empfohlen

Heftiges Ringen auf UN-Klimakonferenz - Baerbock: "Das wird ein steiniger Weg"

Die Delegationen auf der UN-Klimakonferenz ringen weiter darum, die teils weit auseinander liegenden Positionen einander näher zu bringen. "Das wird noch ein steiniger Weg", sagte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne), die sich am Donnerstag nach einem krankheitsbedingten Ausfall erstmals in das Konferenzgeschehen einschaltete. Verhandelt wurde neben dem angestrebten neuen Finanzrahmen für die internationale Klimafinanzierung auch über Emissionssenkungen.

Wetterdienst warnt vor unwetterartigen Schneefällen in Süd- und Südwestdeutschland

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat vor unwetterartigen Schneefällen im Süden Baden-Württembergs und Bayerns gewarnt. Es sei in den betroffenen Gegenden mit Schneefällen von 15 bis 25 Zentimetern Höhe zu rechnen, örtlich sogar noch mehr, teilte der DWD am Donnerstag in Offenbach mit. Im Oberallgäu könne es bis zu 40 Zentimeter Neuschnee geben.

Baerbock und Morgan fordern mehr Ehrgeiz bei Emissionen - Finanzzusagen bekräftigt

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat in Baku dazu aufgerufen, die Anstrengungen beim Klimaschutz zu verstärken. "Wir wissen, dass wir alles dafür tun müssen, um auf den 1,5 Grad-Pfad zu kommen", schrieb sie am Mittwoch im Internetdienst X. Für ihre geplante Plenarrede auf der UN-Klimakonferenz musste wegen einer Erkrankung Baerbocks Außenamts-Staatssekretärin Jennifer Morgan einspringen. Sie drang auf eine raschere Abkehr von fossilen Energieträgern.

Klimaschutz-Index von Germanwatch: Boom bei Erneuerbaren - aber zu viel Fossile

Ein durchwachsenes Bild der Fortschritte in der Energie- und Klimapolitik weltweit zeichnet der am Mittwoch auf der UN-Klimakonferenz in Baku veröffentlichte Klimaschutz-Index von Germanwatch und dem New Climate Institut. Demnach hat sich der Ausbau erneuerbarer Energien massiv beschleunigt, allerdings gebe es auch heftige Widerstände gegen eine Abkehr von fossilen Energien. Deutschland verschlechterte sich im Ranking der Verbände leicht auf Platz 16 und wurde nur noch als "mittelmäßig" eingestuft.

Textgröße ändern: