Spanien nimmt Klima-Aktivisten wegen Protesten in Museen fest
Die spanische Polizei hat 22 Umweltaktivisten wegen Protesten in Museen und andernorts festgenommen. Dabei handelt es sich um Mitglieder der Gruppe Futuro Vegetal, die im November 2022 eine Protestaktion im Prado in Madrid veranstaltet hatte, wie ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur AFP am Freitag sagte. Bei der Aktion hatten sich zwei Mitglieder der Gruppe an die Rahmen zweier weltberühmter Bilder des spanischen Meisters Goya geklebt.
Futuro Vegetal wird für 65 Protestaktionen in Spanien und anderen Ländern verantwortlich gemacht, wie die Polizei mitteilte. Sie sollen unter anderem Gebäude und Kunstwerke mit Farbe attackiert, den Verkehr behindert und Rollbahnen von Flughäfen besetzt haben. Die Aktivisten wurden der Polizei zufolge unter dem Vorwurf des Aufbaus einer "kriminellen Struktur" festgenommen und hätten Schäden im Wert von mehr als 500.000 Euro verursacht.
Bei dem Protest im Prado wurden die Kunstwerke nicht beschädigt. Die Aktivisten schrieben "+1,5 °C" an die Wand zwischen den Gemälden, ein Verweis auf das Ziel, die globale Erwärmung im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Bei den Bildern handelte es sich um "Die nackte Maja" und "Die bekleidete Maja" aus dem späten 18., beziehungsweise frühen 19. Jahrhundert.
Die Polizei spezifizierte nicht, wann die Aktivisten festgenommen wurden. Futuro Vegetal schrieb im Onlinedienst X, vormals Twitter, dass dies bereits im Dezember geschehen sei. Futuro Vegetal sei international mit ähnlichen Gruppen vernetzt und habe mehr als 140.000 Euro an Spenden gesammelt, erklärte die Polizei. Die Festnahmen seien in Städten in ganz Spanien erfolgt, darunter Madrid, Barcelona und Valencia.
(L.Barsayjeva--DTZ)