Deutsche Tageszeitung - UN-Bericht: Erde steuert auf gefährliche Erwärmung um etwa drei Grad zu

UN-Bericht: Erde steuert auf gefährliche Erwärmung um etwa drei Grad zu


UN-Bericht: Erde steuert auf gefährliche Erwärmung um etwa drei Grad zu
UN-Bericht: Erde steuert auf gefährliche Erwärmung um etwa drei Grad zu / Foto: © NTB/AFP/Archiv

Trotz eindringlicher Warnungen und der immer stärker spürbaren Folgen des Klimawandels bewegt sich die internationale Gemeinschaft bei ihren derzeitigen Klimaschutz-Zusagen auf eine gefährliche Erderwärmung um bis zu 2,9 Grad zu. Das ist das Ergebnis des sogenannten Emissions-Gap-Reports, den das UN-Umweltprogramm (Unep) am Montag und damit anderthalb Wochen vor der Weltklimakonferenz in Dubai vorgelegt hat.

Textgröße ändern:

In dem Bericht ermittelt das Unep alljährlich die Lücke zwischen den zu erwartenden Emissionen und den Werten, die für eine Erreichung der Pariser Klimaziele notwendig wären. Die internationale Gemeinschaft hatte sich 2015 in Paris darauf verständigt, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad, möglichst aber auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Seit der Industrialisierung hat sich die Erde bereits um fast 1,2 Grad erwärmt.

Die Welt erlebe derzeit "eine verstörende Beschleunigung von Zahl, Geschwindigkeit und Ausmaß der übertroffenen Klima-Rekorde", erklärte Unep. Dennoch blase die Menschheit Treibhausgasemissionen in Rekordausmaß in die Erdatmosphäre, vornehmlich durch die Nutzung fossiler Brennstoffe wie Kohle und Erdöl.

Selbst wenn die gegenwärtigen Klimaschutzzusagen der Staaten in aller Welt komplett umgesetzt würden, bewege sich die Erde auf eine Erwärmung um 2,5 bis 2,9 Grad bis zum Jahr 2100 zu, warnte das UN-Umweltprogramm. Wenn nur die tatsächlichen Klimaschutzanstrengungen berücksichtigt würden, sei sogar mit einer Erderwärmung um drei Grad zu rechnen.

Der Unep-Bericht soll in die Globale Bestandsaufnahme bei der UN-Klimakonferenz in Dubai einfließen, bei der die nationalen Maßnahmen zur Umsetzung der Pariser Klimaziele überprüft werden.

(V.Sørensen--DTZ)

Empfohlen

Anziehender Sturm in Norddeutschland: Silvesterfeiern und Feuerwerk teils abgesagt

Wer in Norddeutschland ins neue Jahr feiert, muss sich vor Sturm in Acht nehmen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach sagte für den Dienstagabend und die Nacht an der See teils schweren Sturm voraus. Eine Open-Air-Silvesterparty auf Sylt wurde ebenso abgesagt wie der Silvesterlauf dort und das Feuerwerk auf der Hochseeinsel Helgoland.

BUND vor 50-jährigem Jubiläum - Warnung vor Polarisierung bei Klimaschutz

Der Umweltverband BUND, der 2025 als Bundesverband sein 50-jähriges Jubiläum feiert, sieht sich aktuell vor großen Herausforderungen. "Unsere Mitglieder sind verärgert wegen der hohen Polarisierung gegen Klimaschutz, die wir in Deutschland erleben", sagte der BUND-Vorsitzende Olaf Bandt der Nachrichtenagentur AFP. "Wir hätten nicht vermutet, dass gegen den Schutz unserer Lebensgrundlagen derart polemisiert wird", kritisierte er mit Blick auf Äußerungen im Vorfeld der Bundestagswahl am 23. Februar.

Versicherte Schäden von 5,5 Milliarden Euro durch Wetterextreme 2024

Wetterextreme wie Stürme, Hagel und Überschwemmungen haben dieses Jahr versicherte Schäden in Höhe von 5,5 Milliarden Euro verursacht. Wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) am Montag mitteilte, waren das nach den vorläufigen Zahlen im Jahresvergleich zwar 100 Millionen Euro weniger - die Schadenbilanz bleibe jedoch "insgesamt hoch". So liegen die Zahlen bei den Elementarschäden, etwa durch Überschwemmungen, deutlich über dem langjährigen Durchschnitt.

Klimagruppe Letzte Generation ändert ihren Namen und kündigt Neuausrichtung an

Die Klimaschutzgruppe Letzte Generation will sich umbenennen und neu ausrichten. "Wir lassen den Namen hinter uns. Wir sind nicht mehr die Letzte Generation", sagte die Sprecherin der Gruppe, Carla Hinrichs, am Mittwoch dem "Spiegel". Die Gruppe werde sich nicht auflösen, auch Proteste werde es noch geben. Aber aus den Strukturen der Letzten Generation werde etwas Neues entstehen, sagte Hinrichs weiter.

Textgröße ändern: