Deutsche Tageszeitung - Bericht: Deutschland übertrifft Ziel für internationale Klimahilfen

Bericht: Deutschland übertrifft Ziel für internationale Klimahilfen


Bericht: Deutschland übertrifft Ziel für internationale Klimahilfen
Bericht: Deutschland übertrifft Ziel für internationale Klimahilfen / Foto: © AFP/Archiv

Deutschland hat einem Bericht zufolge ein eigentlich erst für 2025 zugesagtes Ziel für internationale Klimahilfen schon im vorigen Jahr erreicht. Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" (Dienstagsausgabe) flossen 2022 insgesamt 6,3 Milliarden Euro, so viel wie nie. Die Mittel sollen ärmeren Staaten helfen, Folgen des Klimawandels zu bewältigen oder auf einen grüneren Entwicklungspfad einzuschwenken. Noch die alte Bundesregierung hatte 2021 die Anhebung der jährlichen Mittel auf sechs Milliarden Euro bis 2025 zugesagt.

Textgröße ändern:

Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) bestätigte die Übererfüllung dem Vernehmen nach bei der SPD-Fraktionsklausur in Wiesbaden. Es zeige sich, dass politische Steuerung und Prioritätensetzung wirkten, erklärte die SPD-Politikerin dem Bericht zufolge. Die internationale Klimafinanzierung verteilt sich auf unterschiedliche Töpfe in der Bundesregierung, viele davon finden sich in Schulzes Haus.

Finanzfragen spielen eine zunehmend wichtige Rolle bei den UN-Klimagipfeln. Ärmere Staaten pochen auf Hilfen, um sich gegen Folgen der Erderhitzung zu wappnen - die ihnen der reichere Teil der Welt maßgeblich eingebrockt hat. Allein 2,8 Milliarden Euro aus Deutschland flossen nach "SZ"-Informationen in diese sogenannte Klimaanpassung - 44 Prozent aller Mittel.

Andere Projekte sollen weltweit helfen, den fossilen Pfad der Entwicklung zu verlassen. So flossen dem Bericht zufolge 270 Millionen Euro in einen Fonds, der Erzeugung und Nutzung von Wasserstoff vorantreiben soll. Mehrere hundert Millionen investierte Deutschland 2022 auch in Partnerschaften mit Südafrika und Indonesien: Sie sollen dort helfen, Alternativen zum Kohlebergbau aufzubauen.

(U.Beriyev--DTZ)

Empfohlen

Verhandlungen in Baku rund um die Uhr - Baerbock: Geht um Finanzen und CO2-Minderung

Auf der UN-Klimakonferenz in Baku haben die Delegationen auch während der gesamten Nacht zum Freitag in Verhandlungen versucht, die weit auseinanderliegenden Positionen einander anzunähern. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) betonte im ARD-"Morgenmagazin" die Rolle der aserbaidschanischen COP-Präsidentschaft für die Kompromissfindung. Dabei gehe es nicht nur um Finanzfragen, sondern auch um die Senkung der Treibhausgasemissionen.

Heftiges Ringen auf UN-Klimakonferenz - Baerbock: "Das wird ein steiniger Weg"

Die Delegationen auf der UN-Klimakonferenz ringen weiter darum, die teils weit auseinander liegenden Positionen einander näher zu bringen. "Das wird noch ein steiniger Weg", sagte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne), die sich am Donnerstag nach einem krankheitsbedingten Ausfall erstmals in das Konferenzgeschehen einschaltete. Verhandelt wurde neben dem angestrebten neuen Finanzrahmen für die internationale Klimafinanzierung auch über Emissionssenkungen.

Wetterdienst warnt vor unwetterartigen Schneefällen in Süd- und Südwestdeutschland

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat vor unwetterartigen Schneefällen im Süden Baden-Württembergs und Bayerns gewarnt. Es sei in den betroffenen Gegenden mit Schneefällen von 15 bis 25 Zentimetern Höhe zu rechnen, örtlich sogar noch mehr, teilte der DWD am Donnerstag in Offenbach mit. Im Oberallgäu könne es bis zu 40 Zentimeter Neuschnee geben.

Baerbock und Morgan fordern mehr Ehrgeiz bei Emissionen - Finanzzusagen bekräftigt

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat in Baku dazu aufgerufen, die Anstrengungen beim Klimaschutz zu verstärken. "Wir wissen, dass wir alles dafür tun müssen, um auf den 1,5 Grad-Pfad zu kommen", schrieb sie am Mittwoch im Internetdienst X. Für ihre geplante Plenarrede auf der UN-Klimakonferenz musste wegen einer Erkrankung Baerbocks Außenamts-Staatssekretärin Jennifer Morgan einspringen. Sie drang auf eine raschere Abkehr von fossilen Energieträgern.

Textgröße ändern: