Wenigsten Blitzeinschläge in Deutschland 2021 seit Messbeginn
Insgesamt 242.000 Mal hat im vergangenen Jahr in Deutschland der Blitz eingeschlagen - der niedrigste Wert seit Beginn der Messung vor 30 Jahren. Im Vorjahr gab es mit 491.000 noch mehr als doppelt so viele Einschläge, wie die Siemens AG am Montag unter Berufung auf eine von ihr in Auftrag gegebene Untersuchung in München mitteilte. Dieser so genannte Blitz-Informationsdienst registriert mit 160 verbundenen Messstationen Blitze in ganz Europa. Im Durchschnitt wurden 0,7 Einschläge pro Quadratkilometer erfasst - 2021 waren es noch 1,4.
Die meisten Blitze gab es im vergangenen Jahr im Juni: Mit 66.000 wurden hier mehr als ein Viertel aller Einschläge des Jahres verzeichnet. Dahinter folgte der August mit über 51.000 solcher Wetterereignissen.
Blitzreichster Tag war den Angaben zufolge der 26. August mit rund 26.000 Einschlägen, Blitzhochburg das bayerische Kempten mit 2,4 Einschlägen pro Quadratkilometer. Dahinter folgten ebenfalls in Bayern der Kreis Ostallgäu mit 2,2 und Garmisch-Partenkirchen mit zwei Blitzereignissen pro Quadratkilometer.
Die wenigsten Blitze registrierte der Siemens-Blitzdienst in Brandenburg an der Havel mit 0,04 Einschlägen pro Quadratkilometer, im oberfränkischen Hof mit 0,07 und Oldenburg mit 0,14. Die höchste Blitzdichte bei den Bundesländern gab es in Baden-Württemberg mit knapp 1,0 Einschlägen pro Quadratkilometer. Die meisten Blitze wurden jedoch in Bayern verzeichnet - knapp 60.000 und damit ein Viertel aller gemessenen Blitze.
Im europäischen Vergleich befindet sich die Bundesrepublik im Mittelfeld. An der Spitze liegt Montenegro vor Bosnien-Herzegowina und Slowenien, Schlusslicht ist Irland. In Montenegro gab es demnach 2022 im Schnitt mehr als sechsmal so viele Einschläge wie in Deutschland.
"Im Sommer, vor allem im Juni und August, herrschte teilweise extreme Dürre bei hohen Temperaturen über 35 Grad", erklärte der Leiter des Blitz-Informationsdienstes, Stephan Ther. Diese Zeit sei üblicherweise die beste Zeit für Gewitter. Doch die Niederschlagsmenge habe deutlich unter dem Sollwert gelegen. "Für Gewitter braucht es aber beides – Feuchtigkeit und heiße Temperaturen."
(P.Tomczyk--DTZ)