Deutsche Tageszeitung - Sengende Hitze hat mehrere Teile Europas im Griff

Sengende Hitze hat mehrere Teile Europas im Griff


Sengende Hitze hat mehrere Teile Europas im Griff
Sengende Hitze hat mehrere Teile Europas im Griff / Foto: © AFP

Eine Hitzewelle lässt die Thermometer in mehreren Regionen Europas auf teils bis über 40 Grad steigen. In Italien hat das Gesundheitsministerium in Rom für mehrere Städte eine Hitzewarnung der Alarmstufe Rot erlassen: Darunter sind neben der Hauptstadt auch Bologna und Florenz. Im Land könnten am Wochenende mehrere Hitzerekorde gebrochen werden. In Griechenland wird am Samstag erneut das antike Wahrzeichen Akropolis in Athen geschlossen.

Textgröße ändern:

In Europa leiden auch Deutschland, Spanien, der Osten Frankreichs, und Polen unter einer Hitzewelle. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) rechnet für Samstag mit Höchstwerten von bis zu 38 Grad in Deutschland, im Westen und Nordwesten sei mit 25 bis 29 Grad zu rechnen.

Für Italien ist auch für die darauffolgenden Tage keine Abkühlung in Sicht: Am Dienstag könnte es in Rom sogar 42 oder 43 Grad heiß werden. Damit könnte der bisherige Hitzerekord von 40,5 Grad aus dem August 2007 für die italienische Hauptstadt fallen. Auf der italienischen Mittelmeerinsel Sardinien könnte in diesen Tagen sogar die höchste jemals in Europa gemessene Temperatur von 48,8 Grad überschritten werden.

In der Region Neapel starben der Zeitung "Il Messaggero" zufolge zwei Amateurfußballer im Alter von 48 und 51 Jahren infolge von vermutlich von der Hitze ausgelösten Beschwerden.

Auch Norditalien bleiben die Extremtemperaturen nicht erspart: Für Mailand werden am Dienstag 38 Grad erwartet. Durch den fortschreitenden Klimawandel träten solche Situation im Vergleich auch zur Vergangenheit sehr viel häufiger auf und seien zudem intensiver, sagte Meteorologe Claudio Cassardi gegenüber "Il Messaggero".

In Griechenland schließen die Behörden den zweiten Tag in Folge für die heißesten Stunden des Tages die Akropolis in Athen. Wie das Kulturministerium mitteilte, bleibt das Wahrzeichen von 11.30 bis 17.30 Uhr geschlossen.

In Athen wurden am Samstag abermals Temperaturen von 40 bis 41 Grad erwartet. Auf der Akropolis sei aber "die vom Körper gefühlte Temperatur (...) erheblich höher", erklärte das Ministerium. Schon am Vortag hatte es Schließzeiten für die Touristenattraktion gegeben. Auch mehrere Parks und Grünflächen in Athen werden am Samstag geschlossen.

In Deutschland kritisierte der Fahrgastverband Pro Bahn kritisierte die Deutsche Bahn für ihr Krisenmanagement im Umgang mit Hitze und Ausfällen von Klimaanlagen in Zügen kritisiert. Das Krisenmanagement sei "sehr mäßig", es dauere in der Regel "viel zu lange, bis Hilfe vor Ort ist", sagte der Ehrenvorsitzende des Verbands, Karl-Peter Naumann, den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Samstag.

Weltweit war der Juni laut dem europäischen Copernicus-Dienst bereits der wärmste Monat seit Beginn der Aufzeichnungen. Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) erklärte die erste Juliwoche auf Grundlage von vorläufigen Daten ebenfalls zur bislang heißesten. Das Wetterphänomen El Niño verschlimmert die Situation zusätzlich.

Bereits seit Wochen leidet der Süden der USA unter hohen Temperaturen. Auch in Nordafrika sowie in einigen Regionen Chinas und dem Osten Japans herrscht große Hitze.

(T.W.Lukyanenko--DTZ)

Empfohlen

Verhandlungen in Baku rund um die Uhr - Baerbock: Geht um Finanzen und CO2-Minderung

Auf der UN-Klimakonferenz in Baku haben die Delegationen auch während der gesamten Nacht zum Freitag in Verhandlungen versucht, die weit auseinanderliegenden Positionen einander anzunähern. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) betonte im ARD-"Morgenmagazin" die Rolle der aserbaidschanischen COP-Präsidentschaft für die Kompromissfindung. Dabei gehe es nicht nur um Finanzfragen, sondern auch um die Senkung der Treibhausgasemissionen.

Heftiges Ringen auf UN-Klimakonferenz - Baerbock: "Das wird ein steiniger Weg"

Die Delegationen auf der UN-Klimakonferenz ringen weiter darum, die teils weit auseinander liegenden Positionen einander näher zu bringen. "Das wird noch ein steiniger Weg", sagte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne), die sich am Donnerstag nach einem krankheitsbedingten Ausfall erstmals in das Konferenzgeschehen einschaltete. Verhandelt wurde neben dem angestrebten neuen Finanzrahmen für die internationale Klimafinanzierung auch über Emissionssenkungen.

Wetterdienst warnt vor unwetterartigen Schneefällen in Süd- und Südwestdeutschland

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat vor unwetterartigen Schneefällen im Süden Baden-Württembergs und Bayerns gewarnt. Es sei in den betroffenen Gegenden mit Schneefällen von 15 bis 25 Zentimetern Höhe zu rechnen, örtlich sogar noch mehr, teilte der DWD am Donnerstag in Offenbach mit. Im Oberallgäu könne es bis zu 40 Zentimeter Neuschnee geben.

Baerbock und Morgan fordern mehr Ehrgeiz bei Emissionen - Finanzzusagen bekräftigt

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat in Baku dazu aufgerufen, die Anstrengungen beim Klimaschutz zu verstärken. "Wir wissen, dass wir alles dafür tun müssen, um auf den 1,5 Grad-Pfad zu kommen", schrieb sie am Mittwoch im Internetdienst X. Für ihre geplante Plenarrede auf der UN-Klimakonferenz musste wegen einer Erkrankung Baerbocks Außenamts-Staatssekretärin Jennifer Morgan einspringen. Sie drang auf eine raschere Abkehr von fossilen Energieträgern.

Textgröße ändern: