Deutsche Tageszeitung - Sturmtief "Poly" sorgt in den Niederlanden für Chaos

Sturmtief "Poly" sorgt in den Niederlanden für Chaos


Sturmtief "Poly" sorgt in den Niederlanden für Chaos
Sturmtief "Poly" sorgt in den Niederlanden für Chaos / Foto: © ANP/AFP

In den Niederlanden hat der heftigste Sommersturm seit Beginn der Wetteraufzeichnungen für Chaos gesorgt. An der Nordseeküste wurden am Mittwoch Sturmböen von bis zu 146 Stundenkilometern gemessen, der Wetterdienst KNMI gab für vier nördliche Provinzen die höchste Sturmwarnung "Rot" heraus. Am Amsterdamer Großflughafen Schiphol fielen hunderte Flüge aus, auch der Zugverkehr im Norden wurde gestoppt.

Textgröße ändern:

Am Flughafen Schiphol war bis zum Nachmittag nur "sehr eingeschränkter Flugverkehr" möglich, weil Sturmtief "Poly" neben starkem Wind auch für Regen und schlechte Sicht sorgte. Wie der niederländische Rundfunksender NOS meldete, wurden an dem wichtigen Drehkreuz mehr als 300 Flüge gestrichen. In der Nähe der Stadt Alkmaar blockierte ein umgestürzter Lastwagen eine Autobahn, umgestürzte Bäume blockierten noch viele andere Straßen.

In der Provinz Nordholland, zu der auch Amsterdam gehört, erhielten die Menschen Warnmeldungen über das Mobilfunknetz. Sie wurden aufgefordert, möglichst nicht ins Freie zu gehen und nur in "lebensbedrohlichen" Situationen den überlasteten Rettungsdienst zu rufen.

Im Hafen von IJmuiden wurde die zweithöchste Windstärke elf gemessen. Damit sei "Poly" der "erste sehr schwere Sommersturm" in den Niederlanden seit Beginn der Aufzeichnungen, teilte der Wetterdienst Weerplaza mit. Eine Orkanböe von 146 Stundenkilometern in IJmuiden sei zugleich die stärkste jemals im Sommer in den Niederlanden gemessene Sturmböe gewesen. Schwere Stürme gibt es in den Niederlanden sonst hauptsächlich von Oktober bis April.

Auch in Deutschland warnte der Wetterdienst am Mittwoch vor allem im Nordwesten vor stürmischem Wind und vor Orkanböen an der Nordseeküste.

(B.Izyumov--DTZ)

Empfohlen

Verhandlungen in Baku rund um die Uhr - Baerbock: Geht um Finanzen und CO2-Minderung

Auf der UN-Klimakonferenz in Baku haben die Delegationen auch während der gesamten Nacht zum Freitag in Verhandlungen versucht, die weit auseinanderliegenden Positionen einander anzunähern. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) betonte im ARD-"Morgenmagazin" die Rolle der aserbaidschanischen COP-Präsidentschaft für die Kompromissfindung. Dabei gehe es nicht nur um Finanzfragen, sondern auch um die Senkung der Treibhausgasemissionen.

Heftiges Ringen auf UN-Klimakonferenz - Baerbock: "Das wird ein steiniger Weg"

Die Delegationen auf der UN-Klimakonferenz ringen weiter darum, die teils weit auseinander liegenden Positionen einander näher zu bringen. "Das wird noch ein steiniger Weg", sagte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne), die sich am Donnerstag nach einem krankheitsbedingten Ausfall erstmals in das Konferenzgeschehen einschaltete. Verhandelt wurde neben dem angestrebten neuen Finanzrahmen für die internationale Klimafinanzierung auch über Emissionssenkungen.

Wetterdienst warnt vor unwetterartigen Schneefällen in Süd- und Südwestdeutschland

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat vor unwetterartigen Schneefällen im Süden Baden-Württembergs und Bayerns gewarnt. Es sei in den betroffenen Gegenden mit Schneefällen von 15 bis 25 Zentimetern Höhe zu rechnen, örtlich sogar noch mehr, teilte der DWD am Donnerstag in Offenbach mit. Im Oberallgäu könne es bis zu 40 Zentimeter Neuschnee geben.

Baerbock und Morgan fordern mehr Ehrgeiz bei Emissionen - Finanzzusagen bekräftigt

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat in Baku dazu aufgerufen, die Anstrengungen beim Klimaschutz zu verstärken. "Wir wissen, dass wir alles dafür tun müssen, um auf den 1,5 Grad-Pfad zu kommen", schrieb sie am Mittwoch im Internetdienst X. Für ihre geplante Plenarrede auf der UN-Klimakonferenz musste wegen einer Erkrankung Baerbocks Außenamts-Staatssekretärin Jennifer Morgan einspringen. Sie drang auf eine raschere Abkehr von fossilen Energieträgern.

Textgröße ändern: