Deutsche Tageszeitung - Habeck: Beim Gebäudeenergiegesetz geht es jetzt um den Willen zur Einigung

Habeck: Beim Gebäudeenergiegesetz geht es jetzt um den Willen zur Einigung


Habeck: Beim Gebäudeenergiegesetz geht es jetzt um den Willen zur Einigung
Habeck: Beim Gebäudeenergiegesetz geht es jetzt um den Willen zur Einigung / Foto: © /Archiv

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat erneut eindringlich eine Verständigung über das Gebäudeenergiegesetz (GEG) angemahnt. "Wenn man will, kann man zueinander kommen, aber man muss es jetzt auch wollen", sagte der Vizekanzler am Dienstag in Berlin. Habeck machte weiter deutlich, es gehe nicht mehr "nur um dieses Wärmegesetz", sondern um die Frage der Regierungsfähigkeit der Bundesregierung.

Textgröße ändern:

"Viele Debatten sind geführt worden" und das Gesetz "wird nicht besser, wenn man es liegen lässt", drängte Habeck zur Eile. Er erinnerte daran, dass in der Koalition vereinbart worden sei, die Neuregelung zum Einbau klimafreundlicher Heizungen vor der Sommerpause zu verabschieden. Dies bedeute für ihn auch: "Alle anderen Dinge, die auch vereinbart wurden, hängen da auch dran", drohte der Vizekanzler indirekt mit einem Stopp für weitere anstehende Vorhaben der Koalition.

"Die Regierung sollte jetzt schon ihre Regierungsfähigkeit unter Beweis stellen", forderte Habeck eine Auflösung der bisherigen Blockade. Derzeit werde über das Heizungsgesetz aber noch "intensiv verhandelt". Zwar gebe es "sehr viele Einigungskorridore". Auch habe es viele Schritte gegeben, um die Möglichkeiten dafür zu erweitern.

"Wenn man will, kann man zueinander kommen", betonte daher Habeck. "Aber man muss es jetzt auch wollen", fügte er mit Blick auf den anhaltenden Widerstand der FDP hinzu. "Wenn man nicht will, dann liegt es nicht daran, dass es nicht einigungsfähig ist, sondern dass offensichtlich die letzte Energie fehlt, es jetzt zusammenzubringen."

An diesem Dienstag müsste darüber entschieden werden, ob das Gesetz in dieser Woche im Bundestag in erster Lesung beraten wird. Das gilt als Voraussetzung für eine Verabschiedung noch vor der Sommerpause. Dieses Ziel zu erreichen, nannte Habeck erneut "zentral". Das Gesetz "hat Deutschland jetzt lange genug beschäftigt" und "nicht nur zum Besseren", fügte er hinzu. Das Gesetz "wird nicht besser, wenn man es liegen lässt", stellte der Grünen-Politiker weiter klar.

Zu Forderungen nach mehr sozialem Ausgleich für Belastungen etwa für den Einbau neuer Heizungen sagte Habeck, auch hier gebe es "verschiedene Säulen, über die gesprochen wird". Dies sei jedoch derzeit "nicht der zentrale Punkt", um über die Aufsetzung im Bundestag zu entscheiden. Über die Aufsetzung beraten am Dienstagmittag die parlamentarischen Geschäftsführer der Ampel-Fraktionen.

(I.Beryonev--DTZ)

Empfohlen

Verhandlungen in Baku rund um die Uhr - Baerbock: Geht um Finanzen und CO2-Minderung

Auf der UN-Klimakonferenz in Baku haben die Delegationen auch während der gesamten Nacht zum Freitag in Verhandlungen versucht, die weit auseinanderliegenden Positionen einander anzunähern. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) betonte im ARD-"Morgenmagazin" die Rolle der aserbaidschanischen COP-Präsidentschaft für die Kompromissfindung. Dabei gehe es nicht nur um Finanzfragen, sondern auch um die Senkung der Treibhausgasemissionen.

Heftiges Ringen auf UN-Klimakonferenz - Baerbock: "Das wird ein steiniger Weg"

Die Delegationen auf der UN-Klimakonferenz ringen weiter darum, die teils weit auseinander liegenden Positionen einander näher zu bringen. "Das wird noch ein steiniger Weg", sagte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne), die sich am Donnerstag nach einem krankheitsbedingten Ausfall erstmals in das Konferenzgeschehen einschaltete. Verhandelt wurde neben dem angestrebten neuen Finanzrahmen für die internationale Klimafinanzierung auch über Emissionssenkungen.

Wetterdienst warnt vor unwetterartigen Schneefällen in Süd- und Südwestdeutschland

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat vor unwetterartigen Schneefällen im Süden Baden-Württembergs und Bayerns gewarnt. Es sei in den betroffenen Gegenden mit Schneefällen von 15 bis 25 Zentimetern Höhe zu rechnen, örtlich sogar noch mehr, teilte der DWD am Donnerstag in Offenbach mit. Im Oberallgäu könne es bis zu 40 Zentimeter Neuschnee geben.

Baerbock und Morgan fordern mehr Ehrgeiz bei Emissionen - Finanzzusagen bekräftigt

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat in Baku dazu aufgerufen, die Anstrengungen beim Klimaschutz zu verstärken. "Wir wissen, dass wir alles dafür tun müssen, um auf den 1,5 Grad-Pfad zu kommen", schrieb sie am Mittwoch im Internetdienst X. Für ihre geplante Plenarrede auf der UN-Klimakonferenz musste wegen einer Erkrankung Baerbocks Außenamts-Staatssekretärin Jennifer Morgan einspringen. Sie drang auf eine raschere Abkehr von fossilen Energieträgern.

Textgröße ändern: