Deutsche Tageszeitung - Felder bewässern ist in südlichen Pyrenäen nun verboten

Felder bewässern ist in südlichen Pyrenäen nun verboten


Felder bewässern ist in südlichen Pyrenäen nun verboten
Felder bewässern ist in südlichen Pyrenäen nun verboten / Foto: © AFP/Archiv

In den südlichen französischen Pyrenäen gelten wegen der schlimmen Dürre seit Mittwoch drastische Einschränkungen beim Wasserverbrauch. "Wir haben ein historisch niedriges Niveau beim Grundwasserspiegel und bei den Talsperren erreicht", sagte der Präfekt Rodrigue Furcy in Perpignan. In nahezu dem gesamten Département Pyrénées-Orientales gelte nun die höchste Alarmstufe für Trockenheit, teilte die Präfektur mit.

Textgröße ändern:

Es bestehe das Risiko, dass die Versorgung mit Trinkwasser nicht mehr gewährleistet sein könne. Außerdem drohten weitere Waldbrände. "Die Zahl der Feuer hat sich verdoppelt, die Größe der betroffenen Gebiete hat sich verzehnfacht", sagte Furcy. In manchen Wasserläufen entwickelten sich derzeit Bakterien, weil der Wasserstand so niedrig sei.

Verboten sind von nun an das Bewässern von Feldern und Gärten sowie das Befüllen privater Schwimmbecken. Verstöße sollen mit bis zu 1500 Euro für Privatleute und bis zu 7500 Euro für Unternehmen geahndet werden. "Wassersparen ist die einzige Lösung", sagte Nicolas Garcia von der regionalen Behörde. "Die Situation an der Küste ist besonders schlimm. Wir sind auf dem Niveau von August, obwohl wir erst Mai haben", sagte er.

Insbesondere Obstanbauer machen sich große Sorgen. "Aprikosen und Nektarinen wachsen auf den Zweigen vom Vorjahr. Wenn es dieses Jahr nicht genügend neue Zweige gibt, dann verlieren wir die Ernte von diesem und vom nächsten Jahr", sagte Pascal Maillols aus dem Dorf Corbère-les-Cabanes. "Wenn wir unsere Bäume verlieren, dann verlieren wir alles."

Die Regeln gelten zunächst bis Mitte Juni, könnten aber auch über den Sommer verlängert werden. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte kürzlich wegen der monatelangen Dürre in Frankreich landesweit zum Wassersparen aufgerufen. "Wegen des Klimawandels werden wir bis 2050 etwa 30 bis 40 Prozent weniger Wasser zur Verfügung haben als heute", sagte er.

Im Januar und Februar hatte Frankreich erstmals seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 32 Tage in Folge ohne Niederschlag erlebt. Dadurch waren 80 Prozent der Grundwasserreserven zu Beginn des Frühjahrs nicht ausreichend gefüllt.

Beim ersten großen Waldbrand des Jahres waren in der Nähe von Banyuls bereits Mitte April etwa 1000 Hektar Vegetation zerstört worden. Bislang waren Waldbrände in Frankreich vor allem im Hochsommer ausgebrochen.

(A.Stefanowych--DTZ)

Empfohlen

Mosambik gibt grünes Licht für Mammutprojekt zur Aufforstung von Mangrovenwäldern

200 Millionen neue Bäume in 60 Jahren: Mosambik hat ein großangelegtes Projekt zur Wiederaufforstung ökologisch bedeutsamer Mangrovenwälder genehmigt, die auch einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel leisten sollen. Wie das Unternehmen Blue Forest, das die entsprechende Lizenz für die Pflanzungen erhielt, am Freitag mitteilte, sollen die Aufforstungsarbeiten noch im Herbst beginnen.

Klimagesandte der USA und Chinas planen Gipfel über Treibhausgase wie Methan

Der US-Klimagesandte John Podesta hat nach eigenen Angaben beim Besuch seines chinesischen Kollegen Liu Zhenmin in Peking Fortschritte bei der Vorbereitung eines Gipfels zur Verringerung des Treibhausgases Methan gemacht. Er habe "exzellente Gespräche" mit Liu und dem chinesischen Außenminister Wang Li geführt, sagte Podesta am Freitag. Wang sprach von "pragmatischen Ergebnissen in der Zusammenarbeit".

UN-Bericht: Afrika leidet unverhältnismäßig stark unter Folgen des Klimawandels

Afrika leidet laut einem UN-Bericht unverhältnismäßig stark unter den Folgen des globalen Klimawandels. Mit rund 0,3 Grad pro Jahrzehnt in den Jahren 1991 bis 2023 erwärme sich der Kontinent etwas schneller als der Rest der Welt, legte die Weltmeteorologieorganisation (WMO) am Montag in ihrem Jahresbericht zum Klimawandel in Afrika dar.

Grünen-Chefin Lang: Ampel-Regierung schaffte nach Merkel keine "neue Stabilität"

Grünen-Chefin Ricarda Lang sieht das schlechte Abschneiden der Ampel-Parteien bei den Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen als Folge einer unzureichenden Reaktion auf eine wachsende Verunsicherung der Menschen. Nach "der Ära" mit Bundeskanzler Angela Merkel (CDU) sei es der Ampel-Regierung nicht gelungen, "eine neue Stabilität in diesem Land zu verankern", sagte Lang am Montag in Berlin. Die Regierungsparteien müssten deshalb fortan stärker die "soziale Sicherheit nach vorn stellen".

Textgröße ändern: