Deutsche Tageszeitung - Mindestens fünf Tote nach Supertaifun "Noru" auf den Philippinen

Mindestens fünf Tote nach Supertaifun "Noru" auf den Philippinen


Mindestens fünf Tote nach Supertaifun "Noru" auf den Philippinen
Mindestens fünf Tote nach Supertaifun "Noru" auf den Philippinen / Foto: © AFP

Durch den Durchzug des Supertaifuns "Noru" sind auf den Philippinen mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen. Behördenangaben zufolge handelt es sich dabei um Rettungskräfte, die in ein überflutetes Gebiet geschickt worden waren. Der von heftigen Regenfällen und Windböen auf der Hauptinsel Luzon begleitete Taifun ist der bisher stärkste Sturm, der die Philippinen in diesem Jahr getroffen hat. Die Sachschäden hielten sich aber in Grenzen.

Textgröße ändern:

Die fünf Rettungskräfte kamen offiziellen Angaben zufolge ums Leben, als sie in San Miguel in der nahe der Hauptstadt Manila gelegenen Provinz Bulacan im Einsatz waren. Sie seien von der Provinzregierung in überflutetes Gebiet geschickt worden, sagte der Polizeichef von San Miguel, Romualdo Andres. Während sie gerade durch das Hochwasser wateten, sei neben ihnen eine Mauer eingestürzt, woraufhin sie in Gewässer mit starker Strömung abgedriftet seien.

"Noru" war am Sonntag als Supertaifun nordöstlich von Manila in den Philippinen auf Land getroffen, nachdem er sich der nationalen Wetteragentur zufolge auf bisher nie zuvor gemessene "explosive Weise" beschleunigt hatte. Seine Geschwindigkeit war auf 195 Kilometer pro Stunde gestiegen, später schwächte sich "Noru" zu einem Taifun ab und durchquerte eine Gebirgsregion, Kokosplantagen und Reisfelder.

Fast 75.000 Menschen mussten aufgrund von Evakuierungsbefehlen ihre Wohnungen verlassen. Insbesondere in Burdeos auf der Insel Polillo vor Luzon wurden einzelne Häuser überflutet und zahlreiche Bananenbäume zerstört. Insgesamt hielten sich die Sachschäden aber aktuellen Berichten zufolge in Grenzen. "Wir waren vorbereitet", sagte der philippinische Präsident Ferdinand Marcos Jr. in einer Sitzung mit Katastrophenschutzbehörden. Bei Naturkatastrophen könne man nicht vorsichtig genug sein.

Die Philippinen werden regelmäßig von Stürmen heimgesucht. Wissenschaftler warnen, dass die Stürme wegen der Erderwärmung heftiger werden - die Philippinen gelten als eine der am stärksten vom Klimawandel betroffenen Ländern der Welt. Jedes Jahr fegen durchschnittlich 20 Stürme über den Inselstaat hinweg. Beim bislang heftigsten Taifun "Haiyan" im Jahr 2013 wurden 7300 Menschen getötet oder als vermisst gemeldet.

(N.Loginovsky--DTZ)

Empfohlen

Heftiges Ringen auf UN-Klimakonferenz - Baerbock: "Das wird ein steiniger Weg"

Die Delegationen auf der UN-Klimakonferenz ringen weiter darum, die teils weit auseinander liegenden Positionen einander näher zu bringen. "Das wird noch ein steiniger Weg", sagte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne), die sich am Donnerstag nach einem krankheitsbedingten Ausfall erstmals in das Konferenzgeschehen einschaltete. Verhandelt wurde neben dem angestrebten neuen Finanzrahmen für die internationale Klimafinanzierung auch über Emissionssenkungen.

Wetterdienst warnt vor unwetterartigen Schneefällen in Süd- und Südwestdeutschland

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat vor unwetterartigen Schneefällen im Süden Baden-Württembergs und Bayerns gewarnt. Es sei in den betroffenen Gegenden mit Schneefällen von 15 bis 25 Zentimetern Höhe zu rechnen, örtlich sogar noch mehr, teilte der DWD am Donnerstag in Offenbach mit. Im Oberallgäu könne es bis zu 40 Zentimeter Neuschnee geben.

Baerbock und Morgan fordern mehr Ehrgeiz bei Emissionen - Finanzzusagen bekräftigt

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat in Baku dazu aufgerufen, die Anstrengungen beim Klimaschutz zu verstärken. "Wir wissen, dass wir alles dafür tun müssen, um auf den 1,5 Grad-Pfad zu kommen", schrieb sie am Mittwoch im Internetdienst X. Für ihre geplante Plenarrede auf der UN-Klimakonferenz musste wegen einer Erkrankung Baerbocks Außenamts-Staatssekretärin Jennifer Morgan einspringen. Sie drang auf eine raschere Abkehr von fossilen Energieträgern.

Klimaschutz-Index von Germanwatch: Boom bei Erneuerbaren - aber zu viel Fossile

Ein durchwachsenes Bild der Fortschritte in der Energie- und Klimapolitik weltweit zeichnet der am Mittwoch auf der UN-Klimakonferenz in Baku veröffentlichte Klimaschutz-Index von Germanwatch und dem New Climate Institut. Demnach hat sich der Ausbau erneuerbarer Energien massiv beschleunigt, allerdings gebe es auch heftige Widerstände gegen eine Abkehr von fossilen Energien. Deutschland verschlechterte sich im Ranking der Verbände leicht auf Platz 16 und wurde nur noch als "mittelmäßig" eingestuft.

Textgröße ändern: