Deutsche Tageszeitung - Bauernverband rechnet mit Ernte von 21 Millionen Tonnen Weizen

Bauernverband rechnet mit Ernte von 21 Millionen Tonnen Weizen


Bauernverband rechnet mit Ernte von 21 Millionen Tonnen Weizen
Bauernverband rechnet mit Ernte von 21 Millionen Tonnen Weizen / Foto: © AFP

Der Deutsche Bauernverband rechnet in diesem Jahr mit einer Weizenernte von 21 Millionen Tonnen. Die Menge liege leicht über dem Niveau von 2021, bleibe aber immer noch um zehn bis zwölf Prozent unter dem Mittel der zurückliegenden Jahre, teilte der Verband am Dienstag mit. Grund sei die Dürre vielerorts, weswegen auch mit Einbußen bei der Qualität zu rechnen sei: Es werde weniger Weizen in Backqualität verfügbar sein.

Textgröße ändern:

Die Weizenernte ist in vielen Regionen Deutschlands abgeschlossen. Von Trockenheit betroffen war besonders der Nordosten des Landes. Vor allem dort liege der Rohproteingehalt des Weizens "spürbar" unter den Werten der zurückliegenden Jahre, erklärte der Bauernverband.

"Aber auch in den Regionen, in denen die Erntemengen positiv überraschten, gibt es durchwachsene Befunde." Das liege zum einen an der Trockenheit, zum anderen an den "wegen der im Zuge der Düngeverordnung reduzierten Stickstoffgaben".

Bei Roggen und Triticale - einer Kreuzung aus Weizen und Roggen - schätzt der Bauernverband, dass die Erntemengen des vergangenen Jahres erreicht werden. Beim Raps sieht es demnach danach aus, dass die Zahlen des Vorjahres übertroffen werden (3,7 statt 3,5 Tonnen pro Hektar).

Bauernpräsident Joachim Rukwied hatte kürzlich die Forderung von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) nach einer Reduzierung des Anbaus von Getreide als Futtermittel zurückgewiesen. Ein Großteil der landwirtschaftlichen Fläche in Deutschland könne aus verschiedenen Gründen nicht ohne Weiteres für den Anbau von Backweizen zum menschlichen Verzehr genutzt werden, sagte Rukwied der Nachrichtenagentur AFP.

Ein wichtiger Punkt seien die hohen Qualitätsanforderungen für Backweizen. Dieser "gedeiht nur auf besseren Standorten" und könne bei ungünstigen Witterungsverhältnissen dennoch nur als Futtergetreide verwertet werden, sagte Rukwied.

Deutschland ist bei Weizen Selbstversorger. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat aber für viele Länder weltweit schwerwiegende Folgen, weil in der Ukraine Millionen Tonnen Getreide angebaut und gelagert werden, Russland den Export aber bislang verhindert hat.

(V.Korablyov--DTZ)

Empfohlen

Inselstaaten verhandeln in Baku weiter - massive Kritik an Präsidentschaft

Die Allianz der kleinen Inselstaaten (Aosis) wollen trotz erheblicher Kritik an vorgelegten Beschlussentwürfen weiter an den Verhandlungen der UN-Klimakonferenz teilnehmen. Das geht aus einer am Samstagnachmittag in Baku verbreiteten Erklärung ihres Unterhändlers Cedric Schuster hervor. Darin bekräftigt die besonders stark vom Klimawandel betroffene Staatengruppe aber ihre Einwände gegen die Vorschläge zum Bereich Finanzen sowie ihre Kritik an der Vernachlässigung der erforderlichen Minderung von Treibhausgasen.

Erfolg von UN-Klimakonferenz auch in der Verlängerung ungewiss

In die Beratungen der UN-Klimakonferenz in Baku ist am Samstag zwar Bewegung gekommen, andererseits gab es auch am Nachmittag noch erhebliche Differenzen in Finanzfragen sowie bei der Minderung von Treibhausgasen. Die Chancen auf einen Erfolg blieben "ungewiss", sagte EU-Chefunterhändler Wopke Hoekstra am Rande der Beratungen in Aserbaidschan. Aus EU-Delegationen wurde Bereitschaft signalisiert, den jährlichen Beitrag der Industriestaaten zur internationalen Klimafinanzierung bis 2035 auf 300 Milliarden Dollar jährlich zu erhöhen.

Baerbock wirft in Baku "fossilen Staaten" Machtspiel vor

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat auf der UN-Klimakonferenz scharfe Vorwürfe gegen Staaten mit Interessen an fossiler Energiewirtschaft und auch gegen die aserbaidschanische Präsidentschaft erhoben. Sie pochte am Samstag in Baku zugleich auf ein klares Bekenntnis zur Senkung der Treibhausgasemissionen gemäß der Beschlüsse auf der UN-Konferenz vor einem Jahr in Dubai. Eine Abkehr davon werde die EU "nicht akzeptieren", stellte Baerbock klar.

Baerbock spricht in Baku Menschenrechtslage an - Treffen mit Zivilgesellschaft

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat bei einem Treffen am Freitag mit dem aserbaidschanischen Außenminister Dscheihun Bajramow die schwierige Menschenrechtslage in dem Land angesprochen. Dabei habe sie sich auch für Einzelfälle eingesetzt, hieß es weiter aus deutschen Delegationskreisen. Die Ministerin traf demnach am Rande der UN-Klimakonferenz in Baku auch mit Vertreterinnen und Vertretern der aserbaidschanischen Zivilgesellschaft zusammen.

Textgröße ändern: