Deutsche Tageszeitung - Stadtwerke betonen großes Potenzial der Wärme aus Abwasser

Stadtwerke betonen großes Potenzial der Wärme aus Abwasser


Stadtwerke betonen großes Potenzial der Wärme aus Abwasser
Stadtwerke betonen großes Potenzial der Wärme aus Abwasser / Foto: © AFP/Archiv

Die Stadtwerke in Deutschland haben auf das große Potenzial der Wärme aus Abwasser verwiesen und mehr finanzielle Unterstützung gefordert, um diese bislang noch wenig genutzte Technologie voranzutreiben. Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) teilte am Mittwoch mit, die Energiegewinnung aus Abwasser "findet noch zu wenig Beachtung". Dabei könnten bis zu 15 Prozent des Wärmebedarfs im Gebäudesektor mit Abwasserwärme gedeckt werden.

Textgröße ändern:

Es geht dabei um Abwasser, das unter anderem beim Duschen, Händewaschen oder Wäschewaschen anfällt und dann meist ungenutzt in der Kanalisation verschwindet. Sogenannte Wärmetauscher können dem Abwasser Wärme entziehen, die wiederum einer Abwasser-Wärmepumpe zugeführt werden kann, welche die thermische Energie zum Heizen nutzbar macht.

"Selbst im Winter beträgt die Abwassertemperatur in der Regel zwischen zehn und 15 Grad", erklärte der VKU. "Dieses Potenzial können wir bei der Wärmewende nutzen." Vor allem in dichtbesiedelten Gebieten lohne sich das.

Der Verband äußerte sich anlässlich einer Anhörung des Energieausschusses des Bundestags zu einem Antrag der Unionsfraktion. Darin fordert diese unter anderem eine Strategie zur stärkeren Nutzung von Abwasserwärme, einen Runden Tisch zum Thema sowie konkrete Ausbauziele.

Die Kommunen bräuchten nun zum einen "verlässliche Informationen, denn nicht jeder Kanalabschnitt oder Ablauf einer Kläranlage ist geeignet", erklärte der VKU. Außerdem plädierte der Verband "für eine finanzielle Unterstützung der Abwasserwärmenutzung". Nicht zuletzt müsse das Thema auch beim nächsten Fernwärmegipfel auf der Agenda stehen.

(N.Loginovsky--DTZ)

Empfohlen

Baerbock erwartet "steinigen Weg" bis zu einer Einigung in Baku

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) erwartet noch einen "steinigen Weg" bis zu einer Einigung auf der UN-Klimakonferenz in Baku. "Es geht um sehr viel Geld - immer dann sind Verhandlungen noch schwieriger und härter", sagte Baerbock, die sich am Donnerstag nach einem krankheitsbedingten Ausfall am Mittwoch erstmals in das Konferenzgeschehen einschaltete. Besonders pochte sie darauf, auch die Beschlüsse der Vorgängerkonferenz von Dubai für eine Senkung der Emissionen zu bekräftigen.

Baerbock kritisiert Menschenrechtslage in Aserbaidschan

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat am Rande der UN-Klimakonferenz in Baku die Menschenrechtslage in Aserbaidschan mit deutlichen Worten kritisiert. "Die Verhaftungen von Medienschaffenden, Aktivistinnen und Aktivisten sind sehr bedenklich", die Menschenrechtslage insgesamt sei "besorgniserregend", antwortete Baerbock am Donnerstag auf eine entsprechende Frage in einer Pressekonferenz.

Lemke warnt vor Blockade bei Klimaverhandlungen in Baku

Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) hat vor einer Blockade der Verhandlungen auf der UN-Klimakonferenz in Baku gewarnt. "Die Verhandlungen sind in einer schwierigen Phase", räumte Lemke am Donnerstag in Baku ein. Eine Ursache sei neben den aktuellen internationalen Krisen "ein letztes Aufbäumen der fossilen Welt".

Studie: Flugverkehr verfehlt internationale Klimaziele

Der Flugverkehr auf der Welt hat einer Studie zufolge internationale Klimaziele verfehlt und ist beim Thema Nachhaltigkeit zurückgefallen. Wie die Organisation Atmosfair am Donnerstag mitteilte, stieg die CO2-Effizienz der Branche von 2019 bis 2023 um jährlich durchschnittlich 1,4 Prozent. Nötig zum Erreichen der Pariser Klimaziele wären demnach aber vier Prozent pro Jahr.

Textgröße ändern: