Deutsche Tageszeitung - Umwelthilfe: Imbisse nutzen weiterhin verbotenes Einweg-Plastikgeschirr

Umwelthilfe: Imbisse nutzen weiterhin verbotenes Einweg-Plastikgeschirr


Umwelthilfe: Imbisse nutzen weiterhin verbotenes Einweg-Plastikgeschirr
Umwelthilfe: Imbisse nutzen weiterhin verbotenes Einweg-Plastikgeschirr / Foto: © AFP

Seit 2021 ist Einweg-Plastikgeschirr in der Europäischen Union verboten, viele Gastronomen ignorieren die Vorgaben auch drei Jahre nach der Abschaffung aber offenbar. Wie die Deutsche Umwelthilfe (DUH) in Berlin am Dienstag mitteilte, wurden bei einer Stichprobe in 14 von 20 getesteten Imbissen in Berlin verbotene Einweg-Burgerboxen, Plastikbesteck, Plastik-Strohhalme und kunststoffbeschichtete Pappteller angeboten. Nach Ansicht der DUH ist das Verbot damit "weitestgehend wirkungslos".

Textgröße ändern:

Nach dem Verbot 2021 war es den Gastronomen noch erlaubt, Restbestände zu verbrauchen. Diese müssten der DUH zufolge nach drei Jahren aber "längst aufgebraucht sein". Der Verband forderte die Ordnungsämter daher auf, das Verbot "endlich zu kontrollieren und Verstöße konsequent zu sanktionieren".

Zudem warnte die DUH vor der zunehmenden Nutzung von Einweggeschirr aus Papier, Pappe, Holz oder Aluminium und sprach sich für eine Gebühr von mindestens 20 Cent auf Einweg-Geschirr aus. So könnten Mehrwegsysteme gestärkt werden. Die genannten Produkte sind zwar nicht verboten, der DUH zufolge haben sie jedoch eine ähnlich schlechte Umweltbilanz wie Plastik.

Das Verbot für bestimmte Einweg-Kunststoffprodukte trat in Deutschland am 3. Juli 2021 in Kraft und umfasst Besteck, Teller, Trinkhalme, Wattestäbchen und Luftballonstäbe sowie Getränkebecher einschließlich Deckeln. Es gilt außerdem für Lebensmittelbehälter zum Mitnehmen und Becher aus Styropor (Polystyrol). Mit dem Gesetz soll ein Rückgang des Plastikmülls erreicht werden.

(M.Dorokhin--DTZ)

Empfohlen

Baerbock erwartet "steinigen Weg" bis zu einer Einigung in Baku

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) erwartet noch einen "steinigen Weg" bis zu einer Einigung auf der UN-Klimakonferenz in Baku. "Es geht um sehr viel Geld - immer dann sind Verhandlungen noch schwieriger und härter", sagte Baerbock, die sich am Donnerstag nach einem krankheitsbedingten Ausfall am Mittwoch erstmals in das Konferenzgeschehen einschaltete. Besonders pochte sie darauf, auch die Beschlüsse der Vorgängerkonferenz von Dubai für eine Senkung der Emissionen zu bekräftigen.

Baerbock kritisiert Menschenrechtslage in Aserbaidschan

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat am Rande der UN-Klimakonferenz in Baku die Menschenrechtslage in Aserbaidschan mit deutlichen Worten kritisiert. "Die Verhaftungen von Medienschaffenden, Aktivistinnen und Aktivisten sind sehr bedenklich", die Menschenrechtslage insgesamt sei "besorgniserregend", antwortete Baerbock am Donnerstag auf eine entsprechende Frage in einer Pressekonferenz.

Lemke warnt vor Blockade bei Klimaverhandlungen in Baku

Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) hat vor einer Blockade der Verhandlungen auf der UN-Klimakonferenz in Baku gewarnt. "Die Verhandlungen sind in einer schwierigen Phase", räumte Lemke am Donnerstag in Baku ein. Eine Ursache sei neben den aktuellen internationalen Krisen "ein letztes Aufbäumen der fossilen Welt".

Studie: Flugverkehr verfehlt internationale Klimaziele

Der Flugverkehr auf der Welt hat einer Studie zufolge internationale Klimaziele verfehlt und ist beim Thema Nachhaltigkeit zurückgefallen. Wie die Organisation Atmosfair am Donnerstag mitteilte, stieg die CO2-Effizienz der Branche von 2019 bis 2023 um jährlich durchschnittlich 1,4 Prozent. Nötig zum Erreichen der Pariser Klimaziele wären demnach aber vier Prozent pro Jahr.

Textgröße ändern: