WWF kritisiert EU-Förderungen für "naturschädliche Aktivitäten"
Die Umweltorganisation WWF hat europäische Förderungen für umweltzerstörerische Projekte insbesondere in der Landwirtschaft kritisiert. "Die EU-Mitgliedstaaten pumpen mit ihren Beiträgen für den EU-Haushalt jährlich zwischen 34 und 48 Milliarden Euro an EU-Subventionen in naturschädliche Aktivitäten", heißt es in einem am Dienstag veröffentlichten WWF-Bericht. Die Organisation forderte, stattdessen mehr Geld für Klimaschutz und Artenvielfalt auszugeben.
Insbesondere geht es den Umweltschützern um EU-Subventionen für Landwirte, die zum großen Teil von der bewirtschaftete Fläche eines Betriebes abhängen: Je mehr Land, desto mehr Geld. "Mit der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) geben die EU-Länder jährlich 32,1 Milliarden Euro für Aktivitäten aus, die eine nicht nachhaltige Landwirtschaft in großem Maßstab fördern", teilte der WWF mit.
Umweltorganisationen fordern seit Jahren, mit den EU-Agrargeldern nur noch Projekte zu fördern, die der Umwelt nutzen. Die EU müsse "die öffentlichen Mittel umschichten und die Finanzierungslücke für den Erhalt der biologischen Vielfalt in Europa vollständig schließen", erklärte der WWF-Artenschutzexperte Florian Titze. Es fehle unter anderem an Geld für den Erhalt von Wäldern, Meeren und Mooren.
Neben der Landwirtschaft zahlt die EU nach Einschätzung des WWF auch umweltschädliche Subventionen in der Fischerei, in der Wasserwirtschaft und im Verkehrssektor.
(V.Sørensen--DTZ)