COP28-Präsident Al-Dschaber vor Klimakonferenz "vorsichtig optimistisch"
Fünf Tage vor Beginn der Weltklimakonferenz in Dubai (COP28) hat deren diesjähriger Präsident Sultan Ahmed al-Dschaber sich "vorsichtig optimistisch" zum Verlauf der dortigen Gespräche gezeigt. Im Interview mit der Nachrichtenagentur AFP am Samstag sagte al-Dschaber, der zugleich Industrieminister und Chef der staatlichen Ölgesellschaft ADNOC der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) ist, es sei eine "große Dynamik" zu spüren.
"Wir machen in den Bereichen Energie, Finanzen, Gesundheit, Ernährung und Natur sehr gute Fortschritte", sagte al-Dschaber. Er wünsche sich bei der COP28 ein "ehrgeiziges Ergebnis", sagte der Gründer des Staatskonzerns für erneuerbare Energien Masdar. Unter anderem erwarte er von den Teilnehmern, dass sie sich auf einen konkreten Klimaaktionsplan einigen können. Er selbst werde von "jedem und jeder Branche" Rechenschaft einfordern, dass das im Pariser Klimaabkommen festgelegte 1,5-Grad-Ziel in Reichweite bleibe, sagte der COP28-Präsident.
Seit dem Pariser Abkommen seien sieben Jahre vergangen, bis zum Erreichen deutlicher Fortschritte bei den ehrgeizigen Klimazielen bis zum Jahr 2030 seien noch weitere sieben Jahre Zeit. Die COP28 sei daher ein "Wendepunkt". "Dies ist die folgenreichste COP seit Paris. Und es liegt in unserer Verantwortung, dafür zu sorgen, dass wir die Ziele der COP28 maximieren."
Das 2015 geschlossene Pariser Klimaabkommen sieht vor, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter, möglichst aber auf 1,5 Grad, zu begrenzen. Sie steuert aber nach UN-Angaben mit der aktuellen Politik eher auf plus 2,8 Grad zum Ende des Jahrhunderts zu. Nach UN-Angaben ist der Ausstieg aus allen fossilen Brennstoffen notwendig, deren Emissionen nicht aufgefangen oder kompensiert werden können, um bis 2050 das Netto-Null-Ziel zu erreichen.
Zu den möglichen Auswirkungen des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas auf die Klimakonferenz sagte Al-Dschaber: "Die Welt hat genug von der Polarisierung und Spaltung." Er sei "zuversichtlich, dass die COP28 die multilaterale Plattform" sein werde, um der Welt gute Nachrichten zu bringen.
Er selbst habe bei der Vorbereitung der Weltklimakonferenz in seinem Land gelernt, dass er dazu beitragen müsse, "Vertrauen aufzubauen und Maßnahmen zu ergreifen, indem ich kooperativ und integrativ bin".
Die 28. Weltklimakonferenz COP28 beginnt am 30. November in Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Eine große Rolle wird unter anderem die künftige Nutzung fossiler Energien wie Öl, Gas und Kohle spielen.
(W.Budayev--DTZ)