Deutsche Tageszeitung - Automobilverband: In Hälfte der Gemeinden kein einziger öffentlicher E-Ladepunkt

Automobilverband: In Hälfte der Gemeinden kein einziger öffentlicher E-Ladepunkt


Automobilverband: In Hälfte der Gemeinden kein einziger öffentlicher E-Ladepunkt
Automobilverband: In Hälfte der Gemeinden kein einziger öffentlicher E-Ladepunkt / Foto: © AFP

Fast die Hälfte der Gemeinden in Deutschland verfügt noch immer nicht über eine öffentliche Ladeinfrastruktur für Elektroautos. Wie der Automobilverband VDA am Montag mitteilte, gibt es in 48 Prozent aller 10.773 Gemeinden in Deutschland keinen einzigen öffentlichen Ladepunkt. In acht von zehn Gemeinden in Deutschland gibt es außerdem keinen einzigen Schnellladepunkt.

Textgröße ändern:

Der VDA-Auswertung zufolge gab es Stand Anfang Juli hierzulande 97.495 öffentlich zugängliche Ladepunkte, davon 18.577 Schnellladepunkte. Damit kamen rechnerisch im Schnitt 21 Elektroautos auf einen öffentlichen Ladepunkt, Anfang Januar waren es noch 23 Fahrzeuge. Damit habe sich die "große Lücke" zwar verkleinert. Jedoch bleibe der Nachholbedarf groß, mahnte der VDA.

Um das Ziel von einer Million Ladepunkten bis 2030, das auch im Koalitionsvertrag steht, zu erreichen, müsste sich das Ausbautempo der vergangenen zwölf Monate demnach mehr als verdreifachen. "Der Erfolg der E-Mobilität steht und fällt wesentlich mit dem Ausbau der Ladeinfrastruktur", erklärte VDA-Präsidentin Hildegard Müller. Der Ausbau sei jedoch "lange viel zu sehr vernachlässigt" worden.

Deutliche Unterschiede gibt es laut VDA zwischen den einzelnen Bundesländern. Hier haben die ostdeutschen Bundesländer Sachsen (rechnerisch 13,9 Autos pro Ladepunkt), Mecklenburg-Vorpommern (14,6 Autos) und Thüringen (15,1 Autos) die Nase vorn. Am unteren Ende rangieren Rheinland-Pfalz (26,6 Autos), Hessen (28,1 Autos) und das Saarland (30,0 Autos).

(B.Izyumov--DTZ)

Empfohlen

Einigung in Baku auf höhere Klimafinanzierung - Massive Kritik an Beschlüssen

Die UN-Klimakonferenz in Baku ist mit einem viel kritisierten Minimalkompromiss zu Ende gegangen. Der in der Nacht zum Sonntag beschlossene neue Finanzrahmen für die Klimafinanzierung in ärmeren Ländern sieht vor, dass der jährliche Beitrag vor allem der Industriestaaten bis 2035 auf mindestens 300 Milliarden Dollar erhöht wird. Entwicklungsländer kritisierten dies allerdings als völlig unzureichend. Für Enttäuschung sorgte zudem das Fehlen neuer Beschlüsse zur Abkehr von fossilen Energieträgern.

Selten und während Paarungszeit blau gefärbt: Moorfrosch ist Lurch des Jahres

Der in Deutschland bedrohte Moorfrosch ist zum Lurch des Jahrs 2025 gekürt worden. Die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) begründete die Wahl mit der ungewöhnlichen blauen Färbung während der Balzzeit und der "dramatischen" Abnahme der Zahl der Moorfrösche in den vergangenen Jahren.

Baerbock: Mit Beschluss von Baku beginnt "neues Kapitel der Klimafinanzierung"

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat das zentrale Ergebnis der UN-Klimakonferenz in Baku als "Einstieg in ein neues Kapitel der Klimafinanzierung" begrüßt. Sie räumte ein, der beschlossene Finanzrahmen für Klimaschutz und Anpassung an Klimafolgen sei "nur ein Startpunkt". Ein Scheitern habe aber auf jeden Fall vermieden werden müssen, um die besonders verletzlichen Staaten nicht allein zu lassen.

Klimakonferenz geht in Verlängerung: Entwicklungsländer weisen Finanz-Vorschlag zurück

In die zähen Verhandlungen auf der UN-Klimakonferenz in Baku ist am Freitag Bewegung gekommen - ein Durchbruch vor Samstag war allerdings nicht mehr in Reichweite. Laut von der aserbaidschanischen Konferenz-Präsidentschaft vorgelegten Beschlussvorlagen sollen vor allem Industriestaaten ihre jährlichen finanziellen Beiträge zu Klimaschutz und Anpassung an Klimafolgen in Entwicklungsländern bis 2035 auf 250 Milliarden Dollar (240 Milliarden Euro) erhöhen. Entwicklungsländer kritisierten dies als unzureichend.

Textgröße ändern: