Havarierter Autofrachter: Landesminister begrüßt Entscheidung für Eemshaven
Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) hat die Entscheidung der niederländischen Behörden begrüßt, den ausgebrannten Autofrachter "Fremantle Highway" schnell nach Eemshaven in den Niederlanden nahe der deutschen Grenze zu schleppen. "Mit der Entscheidung endet hoffentlich die Zitterpartie und die Sorge, der Frachter könnte auseinanderbrechen oder sinken und doch noch zu einer Umweltkatastrophe in unserem unschätzbar wertvollen Wattenmeer führen", erklärte Meyer am Donnerstag in Hannover.
Das Land Niedersachsen stehe mit den Behörden in den Niederlanden "in engem Austausch" und halte während der Überführung des havarierten Autofrachters mehrere Spezialschiffe zur Ölbekämpfung und zur Schlepphilfe in Bereitschaft, fügte Meyer hinzu. Die Kooperation zwischen dem deutschen Havariekommando und den Rettungs- und Bergungskräften in dem Nachbarland laufe "hervorragend".
Der Landesumweltminister forderte als Reaktion auf die Havarie der "Fremantle Highway" sowie andere frühere Zwischenfälle mit Frachtern auf der Nordsee außerdem eine Verlegung von Schifffahrtsrouten für Gefahrguttransporte weg von der Küste. Zu dieser Kategorie gehörten Autotransporter, erklärte Meyer. Die dafür zuständige Bundesregierung müsse für diese "die küstenferne Route mit größerer Entfernung zum geschützten Nationalpark Wattenmeer" vorschreiben.
Auf der mit rund 3800 Autos beladenen "Fremantle Highway" war vor etwas mehr als einer Woche vor der niederländischen Küste ein Feuer ausgebrochen, ein Besatzungsmitglied starb. Das Schiff wurde zunächst auf einen Notankerplatz nördlich der Inseln Ameland und Schiermonnikoog gebracht, inzwischen ist das Feuer offenbar erloschen. Am Donnerstag entschieden die niederländischen Behörden, das beschädigte Schiff in den Hafen von Eemshaven weiterzuschleppen.
Sie begründeten die Entscheidung unter anderem mit einer Verschlechterung der Wetterbedingungen. Eemshaven liegt direkt an der deutsch-niederländischen Grenze an der Emsmündung, unweit von Emden. Das Schiff sei inzwischen zum größten Teil inspiziert worden und stabil. In dessen Tanks befinden sich laut der deutschen Bundesregierung rund 1800 Tonnen Schweröl und Marinediesel. Ein Auseinanderbrechen könnte daher eine Ölpest mit verheerenden Folgen auslösen.
(A.Nikiforov--DTZ)