Deutsche Tageszeitung - Zusammenstöße bei Protesten in Frankreich gegen geplante Bahnstrecke Lyon-Turin

Zusammenstöße bei Protesten in Frankreich gegen geplante Bahnstrecke Lyon-Turin


Zusammenstöße bei Protesten in Frankreich gegen geplante Bahnstrecke Lyon-Turin
Zusammenstöße bei Protesten in Frankreich gegen geplante Bahnstrecke Lyon-Turin / Foto: © AFP

Tausende Menschen haben am Samstag in den französischen Alpen gegen den Bau einer Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Frankreich und dem benachbarten Italien protestiert. Dabei kam es kurzzeitig zu Zusammenstößen mit der Polizei.

Textgröße ändern:

Trotz eines Versammlungsversammlungsverbots fanden sich sich nach Angaben der Organisatoren rund 5000 Umweltaktivisten in der Nähe des Dorfs Saint-Rémy-de-Maurienne ein; die Polizei sprach von 3000 Teilnehmern. Nach Angaben eines AFP-Reporters begannen einige der Demonstranten, die Polizisten mit Steinen zu bewerfen, diese setzten daraufhin Tränengas ein. Später stürmte die Menge eine nahegelegene Bahnstrecke, deren Betrieb wenige Stunden zuvor vorsorglich eingestellt worden war.

Die von der Europäischen Union (EU) geförderte neue Strecke soll Lyon und das italienische Turin mit einem 57,5 Kilometer langen Tunnel durch die Alpen verbinden. Die geschätzten Kosten belaufen sich auf mehr als 26 Milliarden Euro.

Die Befürworter des Projekts machen geltend, dass damit der Güterverkehr über die Straßen erheblich entlastet wird. Die Gegner warnen hingegen vor verheerenden ökologischen Schäden. Nach ihren Angaben haben die Bauarbeiten schon jetzt einige Quellen versiegen lassen.

(V.Korablyov--DTZ)

Empfohlen

Klimaaktivistin Neubauer zur Neuwahl: Klimaschutz darf "kein Grün-Thema" sein

Die Klimaaktivistin Luisa Neubauer fordert angesichts der vorgezogenen Bundestagswahl alle Parteien zum klimapolitischen Engagement auf. "Das darf kein Grün-Thema bleiben, das ist nicht ein Nischenthema, was man nebenbei macht", sagte sie dem TV-Sender Phoenix laut einer Meldung vom Montag.

EU-Kommission ruft WTO wegen chinesischer Zölle auf Weinbrand an

Die EU-Kommission hat die Welthandelsorganisation (WTO) wie angekündigt wegen chinesischer Zollaufschläge auf europäischen Weinbrand angerufen. Die Kommission beantragte dafür bei der Genfer Organisation Konsultationen mit China über die vorläufigen Antidumpingmaßnahmen, wie sie am Montag in Brüssel erklärte. Solche Verhandlungen gelten als erster Schritt in einem WTO-Verfahren zur Streitbeilegung.

Gespräche über internationales Abkommen gegen Plastikmüll in Südkorea

In Südkorea hat am Montag die fünfte und letzte Runde der Gespräche über ein internationales Abkommen zur Verringerung von Plastikmüll begonnen. Der ecuadorianische Diplomat Luis Vayas Valdivieso, der die Gespräche leitete, warnte in der Stadt Busan, dass es um "weit mehr als nur die Ausarbeitung eines internationalen Abkommens" gehe. "Es geht darum, dass sich die Menschheit einer existenziellen Herausforderung stellt", fuhr er mit Blick auf die Vermüllung von Ozeanen, Flüssen, Land und Luft durch Plastiküberreste fort.

Einigung in Baku auf höhere Klimafinanzierung - Massive Kritik an Beschlüssen

Die UN-Klimakonferenz in Baku ist mit einem viel kritisierten Minimalkompromiss zu Ende gegangen. Der in der Nacht zum Sonntag beschlossene neue Finanzrahmen für die Klimafinanzierung in ärmeren Ländern sieht vor, dass der jährliche Beitrag vor allem der Industriestaaten bis 2035 auf mindestens 300 Milliarden Dollar erhöht wird. Entwicklungsländer kritisierten dies allerdings als völlig unzureichend. Für Enttäuschung sorgte zudem das Fehlen neuer Beschlüsse zur Abkehr von fossilen Energieträgern.

Textgröße ändern: