Anstieg der Lebenserwartung in Deutschland schwächt sich ab
Der Anstieg der Lebenserwartung in Deutschland hat sich in den vergangenen Jahren verlangsamt. Gründe dafür seien unter anderem die Corona-Pandemie und außergewöhnlich starke Grippewellen gewesen, erklärte das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden. Generell steigt die Lebenserwartung demnach seit Jahrzehnten kontinuierlich an. Im Jahr 2020 hatten Mädchen bei Geburt bereits eine Lebenszeit von 83,4 Jahren zu erwarten, bei Jungen waren es 78,5 Jahre.
1950 waren die statistisch zu erwartenden Lebensspannen laut Bundesamt noch rund 14 bis 15 Jahre kürzer. Ein Mädchen hatte bei Geburt ein Alter von 68,5 Jahren zu erwarten, ein Junge konnte mit einem Alter von 64,6 Jahren rechnen.
Die steigende Lebenserwartung ist nach Angaben der Statistiker auch ein Grund für eine veränderte Altersstruktur. In den vergangenen 70 Jahren erhöhte sich der Anteil der Menschen im Alter von 65 Jahren und mehr deutlich. 1950 lag er auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik bei zehn Prozent. Bis 2021 stieg ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung auf 22 Prozent, also mehr als ein Fünftel.
Der Anteil jüngeren Menschen im Alter bis 15 Jahren sank demnach im selben Zeitraum von 23 Prozent auf 14 Prozent, während sich der Anteil der Menschen im mittleren Alter zwischen 14 und 64 Jahren in dieser Zeit kaum veränderte. Insgesamt verzeichnete Deutschland zwischen 1950 und 2021 auch ein deutliches Bevölkerungswachstum. Lebten 1950 auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik noch gut 69,3 Millionen Menschen, waren es 2021 bereits rund 83,2 Millionen.
(P.Vasilyevsky--DTZ)