Deutsche Tageszeitung - Auswärtiges Amt hofft bei UN-Rettungsmission von Öltanker auf schnelles Gelingen

Auswärtiges Amt hofft bei UN-Rettungsmission von Öltanker auf schnelles Gelingen


Auswärtiges Amt hofft bei UN-Rettungsmission von Öltanker auf schnelles Gelingen
Auswärtiges Amt hofft bei UN-Rettungsmission von Öltanker auf schnelles Gelingen / Foto: © Boskalis/AFP

Das Auswärtige Amt hofft zu Beginn der Bergung eines seit Jahren verrottenden Öltankers vor der Küste des Jemen auf einen baldigen Erfolg der Mission. "Wir drücken die Daumen für ein schnelles Gelingen - zum Schutz unserer Umwelt und zum Wohle der Menschen in der ganzen Region", erklärte das Ministerium am Donnerstag im Onlinedienst Twitter. Deutschland habe die UN-Rettungsmission des Öltankers "FSO Safer" mit initiiert, hieß es.

Textgröße ändern:

Die UNO hatte den Beginn der seit Monaten geplanten Rettungsaktion am Dienstag angekündigt. Die 47 Jahre alte "FSO Safer", die als schwimmendes Lager- und Entladeterminal für Öl diente und vor der strategisch wichtigen Stadt Hodeidah vor Anker liegt, wurde seit dem Beginn des Kriegs im Jemen zwischen Regierungstruppen und Huthi-Rebellen im Jahr 2015 nicht mehr gewartet. Der alte Tanker kann laut Experten jederzeit zerbrechen, explodieren oder Feuer fangen.

Um eine Ölkatastrophe im Roten Meer zu verhindern, hatte die UNO im März einen riesigen Tanker gekauft, um mehr als eine Million Barrel Öl von der "FSO Safer" umladen zu können. Der Einsatz wird nach UN-Angaben mehr als 140 Millionen Dollar (rund 130 Millionen Euro) kosten. Die Kosten im Falle des Auslaufens des Öls werden auf 20 Milliarden Dollar geschätzt.

Die Ölmenge auf der "FSO Safer" entspricht dem Vierfachen der Menge, die 1989 nach der Havarie der "Exxon Valdez" vor dem US-Bundesstaat Alaska ins Meer gelangt war. Die dadurch ausgelöste Ölpest gilt bis heute als eine der verheerendsten Umweltkatastrophen der Geschichte.

(U.Stolizkaya--DTZ)

Empfohlen

Klimaaktivistin Neubauer zur Neuwahl: Klimaschutz darf "kein Grün-Thema" sein

Die Klimaaktivistin Luisa Neubauer fordert angesichts der vorgezogenen Bundestagswahl alle Parteien zum klimapolitischen Engagement auf. "Das darf kein Grün-Thema bleiben, das ist nicht ein Nischenthema, was man nebenbei macht", sagte sie dem TV-Sender Phoenix laut einer Meldung vom Montag.

EU-Kommission ruft WTO wegen chinesischer Zölle auf Weinbrand an

Die EU-Kommission hat die Welthandelsorganisation (WTO) wie angekündigt wegen chinesischer Zollaufschläge auf europäischen Weinbrand angerufen. Die Kommission beantragte dafür bei der Genfer Organisation Konsultationen mit China über die vorläufigen Antidumpingmaßnahmen, wie sie am Montag in Brüssel erklärte. Solche Verhandlungen gelten als erster Schritt in einem WTO-Verfahren zur Streitbeilegung.

Gespräche über internationales Abkommen gegen Plastikmüll in Südkorea

In Südkorea hat am Montag die fünfte und letzte Runde der Gespräche über ein internationales Abkommen zur Verringerung von Plastikmüll begonnen. Der ecuadorianische Diplomat Luis Vayas Valdivieso, der die Gespräche leitete, warnte in der Stadt Busan, dass es um "weit mehr als nur die Ausarbeitung eines internationalen Abkommens" gehe. "Es geht darum, dass sich die Menschheit einer existenziellen Herausforderung stellt", fuhr er mit Blick auf die Vermüllung von Ozeanen, Flüssen, Land und Luft durch Plastiküberreste fort.

Einigung in Baku auf höhere Klimafinanzierung - Massive Kritik an Beschlüssen

Die UN-Klimakonferenz in Baku ist mit einem viel kritisierten Minimalkompromiss zu Ende gegangen. Der in der Nacht zum Sonntag beschlossene neue Finanzrahmen für die Klimafinanzierung in ärmeren Ländern sieht vor, dass der jährliche Beitrag vor allem der Industriestaaten bis 2035 auf mindestens 300 Milliarden Dollar erhöht wird. Entwicklungsländer kritisierten dies allerdings als völlig unzureichend. Für Enttäuschung sorgte zudem das Fehlen neuer Beschlüsse zur Abkehr von fossilen Energieträgern.

Textgröße ändern: