Deutsche Tageszeitung - Die Rattenfängerin vom Big Apple

Die Rattenfängerin vom Big Apple


Die Rattenfängerin vom Big Apple
Die Rattenfängerin vom Big Apple / Foto: © AFP/Archiv

Der Legende nach hat New York ebenso viele Ratten wie Einwohner. Ob es tatsächlich neun Millionen sind, ist unklar, doch dass sie eine Plage sind, wusste schon der britische Autor Charles Dickens. Seit Jahren versucht die Stadt mit Hilfe modernster Technik, die Plage in den Griff zu bekommen. Nun setzt sie auf eine klassische Methode - und hat erstmals eine Chef-Kammerjägerin ernannt.

Textgröße ändern:

Ratten, die zwischen den U-Bahn-Gleisen umherhuschen und sich an den Müllsäcken auf den Gehwegen zu schaffen machen, gehören schon seit ewigen Zeiten zum Alltag in der größten Metropole der USA: Schon Dickens klagte über die allgegenwärtigen Nager, als er 1842 New York besuchte. Zur Internet-Berühmtheit wurde 2015 eine besonders hartnäckige Ratte, als sie sich vor aller Augen mit einem Riesenstück Pizza in der Schnauze die U-Bahn-Stufen hinabsprang.

Im Laufe der Jahre hat die Stadtverwaltung Millionen von Dollar ausgegeben, um die Rattenpopulation einzudämmen - und dabei alles Mögliche versucht, von der Geburtenkontrolle für die Nagetiere über ungeziefersichere Mülleimer bis hin zu einer Maschine, die Brooklyns damaliger Bürgermeister Eric Adams 2019 vorstellte und mit der Tiere in einer alkoholhaltigen Flüssigkeit ertränkt werden sollte. In einer "Rattenakademie" können Anwohner zudem Methoden zur Nagetierbekämpfung erlernen. Der Erfolg ist mittelmäßig.

In ihrer Verzweiflung hat sich die Stadt nun einer klassischen Methode besonnen: Am Mittwoch stellte sie ihre ersten "Rattenzarin" vor - alias "Direktorin für die Eindämmung von Nagetieren", wie der offizielle Titel laut Adams' Büro lautet. Dieser ist inzwischen zum Bürgermeister von ganz New York aufgestiegen.

Für umgerechnet über 140.000 Euro im Jahr soll Kathleen Corradi künftig den Millionen von ungeliebten Mitbewohnern New Yorks zu Leibe rücken, wie die "New York Times" berichtet. Die ehemalige Grundschullehrerin und Expertin für Abfallwirtschaft gab sich resolut: "New York mag berühmt sein für seine 'Pizza Rat', aber Ratten und die Bedingungen, unter denen sie gedeihen, werden nicht länger toleriert - keine schmutzigen Bürgersteige, verwahrlosten Plätze und dreist gegrabenen Schlupflöcher mehr", erklärte sie.

Als die Stadt die Stelle vor vier Monaten ausschrieb, suchte sie hochmotivierte, entschlossene und - nicht ganz ernst gemeint - "ziemlich blutrünstige" Kandidaten mit einem gewissen "Killerinstinkt". Und Bürgermeister Adams, der immerhin einmal Polizist war, erklärte: "Es gibt nichts, was ich so sehr hasse wie Ratten".

(P.Tomczyk--DTZ)

Empfohlen

Neun von zehn Neuwagen in Norwegen sind Elektroautos

In Norwegen spielen Verbrennerautos bei Neuwagenkäufen nur noch eine untergeordnete Rolle. Wie der norwegische Informationsrat für den Straßenverkehr (OFV) am Donnerstag mitteilte, waren 2024 fast neun von zehn (89 Prozent) der verkauften Neuwagen in dem skandinavischen Land elektrisch. Damit kratzt Norwegen bereits an seiner Zielmarke, bis 2025 nur noch E-Fahrzeuge zuzulassen.

Karibikinsel Guadeloupe muss ikonische Kokospalmen fällen

Schmerzhafter Eingriff ins Postkartenidyll: Die für ihre Traumstrände bekannte Karibikinsel Guadeloupe muss zum Schutz der Küsten vor Erosionen einige ihrer ikonischen Kokospalmen fällen. Für den Bilderbuchstrand von La Perle etwa haben die Behörden einen Zweijahresplan entwickelt, um einige der Bäume zu entfernen und durch einheimische Arten zu ersetzen. Deren Wurzeln können nicht nur eine Erosion des Bodens besser aufhalten, sie sind auch robuster gegen den Befall einer Krankheit, die schon jetzt zahlreiche Palmen auf der Insel befallen hat.

Wetterdienst meldet wärmstes Jahr in China seit Beginn der Aufzeichnungen

Das vergangene Jahr war nach Angaben des chinesischen Wetterdienstes das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen. Die landesweite Durchschnittstemperatur für 2024 lag bei 10,92 Grad Celsius und damit 1,03 Grad Celsius höher als der Durchschnitt, wie der chinesische Wetterdienst am Mittwochabend auf seiner Website mitteilte. Damit sei 2024 das "wärmste Jahr seit Beginn der vollständigen Aufzeichnungen im Jahr 1961" gewesen, hieß es weiter.

Wärmerekord: 2024 übertrifft Vorjahr laut Wetterdienst um außergewöhnliche 0,3 Grad

Der Deutsche Wetterdienst in Offenbach hat in seiner vorläufigen Bilanz für 2024 wieder ein warmes Rekordjahr für Deutschland gemeldet. Das Temperaturmittel lag nach Angaben vom Montag im Jahr 2024 mit 10,9 Grad Celsius um 2,7 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. "Erschreckend ist vor allem, dass 2024 das Vorjahr gleich um außergewöhnliche 0,3 Grad übertroffen hat", erklärte ein Sprecher.

Textgröße ändern: