Deutsche Tageszeitung - Studie: Viele Menschen in Deutschland über Klimakrise und Naturzerstörung besorgt

Studie: Viele Menschen in Deutschland über Klimakrise und Naturzerstörung besorgt


Studie: Viele Menschen in Deutschland über Klimakrise und Naturzerstörung besorgt
Studie: Viele Menschen in Deutschland über Klimakrise und Naturzerstörung besorgt / Foto: © AFP/Archiv

Viele Menschen in Deutschland sind laut einer Studie besorgt über die Klimakrise und die Zerstörung der Natur. 86 Prozent der befragten Erwachsenen halten einen umfassenden Wandel für erforderlich, wie es in der am Mittwoch veröffentlichten Naturbewusstseinsstudie 2021 von Bundesumweltministerium und Bundesamt für Naturschutz heißt. Nur drei Prozent der Erwachsenen äußerten die Vorstellung, dass es überhaupt keinen Klimawandel gibt.

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Unter den befragten Jugendlichen war diese Vorstellung so gut wie gar nicht anzutreffen - nur vier von 1004 Befragten äußerten sich entsprechend. "Die meisten Menschen wissen, dass die Klimakrise und das Artenaussterben eng zusammenhängen, und sie sind bereit, zum Schutz der Natur ihren eigenen Lebensstil nachhaltiger zu gestalten", erklärte Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne).

Die Hälfte der Erwachsenen gab an, eine deutliche Verschlechterung von Natur und Landschaft in Deutschland wahrgenommen zu haben. Bei der letzten Erfassung dieser Frage 2011 hatten sich nur 27 Prozent entsprechend geäußert.

Viele Menschen zeigten sich zugleich willens, ihren eigenen Lebenswandel zu ändern. 69 Prozent sind demnach bereit, ihren Fleischkonsum zu reduzieren. 74 Prozent zeigten sich bereit, sparsamer zu leben, damit künftige Generationen die Vielfalt und den Reichtum der Natur weiterhin nutzen können.

Mit voller Zustimmung gaben 65 Prozent der Jugendlichen an, dass Natur für sie zu einem guten Leben dazugehöre. 50 Prozent der Erwachsenen äußerten sich dementsprechend.

Mittlerweile wurde die repräsentative Naturbewusstseinsstudie zum siebten Mal erhoben. Erstmals wurden im Herbst 2021 sowohl Erwachsene (ab 18 Jahren) als auch Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren zeitnah in Folge befragt.

(M.Travkina--DTZ)

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