Deutsche Tageszeitung - EU-Kommission billigt Frankreichs Verbot von Ultrakurzstreckenflügen

EU-Kommission billigt Frankreichs Verbot von Ultrakurzstreckenflügen


EU-Kommission billigt Frankreichs Verbot von Ultrakurzstreckenflügen
EU-Kommission billigt Frankreichs Verbot von Ultrakurzstreckenflügen / Foto: © AFP/Archiv

Die Europäische Kommission hat das französische Verbot von Ultrakurzstreckenflügen gebilligt und zugleich auf die bislang davon ausgenommenen Anschlussflüge ausgedehnt. Es betrifft Verbindungen, die in weniger als zweieinhalb Stunden mit der Bahn erreicht werden können. Diese Maßnahme gilt zunächst für drei Jahre, wie es in dem am Freitag im Amtsblatt der EU veröffentlichten Text heißt.

Textgröße ändern:

Das Kurzstrecken-Flugverbot war einer der 149 Vorschläge eines Bürgerklimarats aus dem Jahr 2020, von denen Präsident Emmanuel Macron ursprünglich fast alle übernehmen wollte. Die Vereinigungen der französischen und europäischen Flughäfen hatten vorgebracht, dass diese Regel zu einer Verzerrung des Wettbewerbs führen würde.

Die europäische Kommission hatte Verhandlungen mit Frankreich aufgenommen, um die Vereinbarkeit mit europäischem Recht zu prüfen. Tatsächlich gibt es eine bislang nicht genutzte Klausel im europäischen Recht, die Mitgliedsstaaten Transportverbote ermöglicht, wenn es schwere Umweltbedenken gibt. Diese sind aber auf drei Jahr begrenzt.

Die EU-Kommission billigte die französische Entscheidung, wies Frankreich aber an, das Verbot auch auf Anschlussflüge auszudehnen. Sonst würden Fluggesellschaften benachteiligt, die keine Anschlussflüge anböten. Ein Jahr vor Ablauf der Frist muss Frankreich einen Erfahrungsbericht vorlegen.

Von dem Verbot sind Flüge zwischen Paris Orly und Nantes, Bordeaux und Lyon betroffen. Verkehrsminister Clément Beaune begrüßte die Entscheidung und sprach von einem "großen Fortschritt in der Politik zur Reduzierung des Treibhausgase".

Nach Ansicht von Greenpeace geht das Verbot angesichts der Klimakrise nicht weit genug. Von mehr als 100 Inlandsverbindungen seien letztlich nur drei von dem Verbot betroffen, betonte die Umweltorganisation. Greenpeace fordert ein Verbot aller Kurzstreckenflügen, für die es Zugverbindungen gibt, die weniger als sechs Stunden dauern.

(W.Budayev--DTZ)

Empfohlen

Mögliche Förderkürzung durch Trump: Kalifornien will E-Autos selbst subventionieren

Der US-Bundesstaat Kalifornien will den vom designierten Präsidenten Donald Trump angekündigten Subventionskürzungen für Elektroautos mit einem eigenen Förderprogramm entgegentreten. "Wir werden einschreiten, wenn die Trump-Regierung die bundesweiten Steuererleichterungen abschafft", sagte Gouverneur Gavin Newsom am Montag. Sollte der Republikaner Trump nach seinem Amtsantritt im Januar wie angekündigt die 7500-Dollar-Prämie für Elektroautos abschaffen, werde Kalifornien sein früheres Subventionsprogramm für batteriebetrieben Fahrzeuge wieder einführen, teilte der demokratisch regierte Staat mit.

Klimaaktivistin Neubauer zur Neuwahl: Klimaschutz darf "kein Grün-Thema" sein

Die Klimaaktivistin Luisa Neubauer fordert angesichts der vorgezogenen Bundestagswahl alle Parteien zum klimapolitischen Engagement auf. "Das darf kein Grün-Thema bleiben, das ist nicht ein Nischenthema, was man nebenbei macht", sagte sie dem TV-Sender Phoenix laut einer Meldung vom Montag.

EU-Kommission ruft WTO wegen chinesischer Zölle auf Weinbrand an

Die EU-Kommission hat die Welthandelsorganisation (WTO) wie angekündigt wegen chinesischer Zollaufschläge auf europäischen Weinbrand angerufen. Die Kommission beantragte dafür bei der Genfer Organisation Konsultationen mit China über die vorläufigen Antidumpingmaßnahmen, wie sie am Montag in Brüssel erklärte. Solche Verhandlungen gelten als erster Schritt in einem WTO-Verfahren zur Streitbeilegung.

Gespräche über internationales Abkommen gegen Plastikmüll in Südkorea

In Südkorea hat am Montag die fünfte und letzte Runde der Gespräche über ein internationales Abkommen zur Verringerung von Plastikmüll begonnen. Der ecuadorianische Diplomat Luis Vayas Valdivieso, der die Gespräche leitete, warnte in der Stadt Busan, dass es um "weit mehr als nur die Ausarbeitung eines internationalen Abkommens" gehe. "Es geht darum, dass sich die Menschheit einer existenziellen Herausforderung stellt", fuhr er mit Blick auf die Vermüllung von Ozeanen, Flüssen, Land und Luft durch Plastiküberreste fort.

Textgröße ändern: