Deutsche Tageszeitung - Zahl der Wolfsrudel in Deutschland steigt weiter

Zahl der Wolfsrudel in Deutschland steigt weiter


Zahl der Wolfsrudel in Deutschland steigt weiter
Zahl der Wolfsrudel in Deutschland steigt weiter / Foto: © AFP/Archiv

Die Wölfe breiten sich in Deutschland weiter aus. Im Untersuchungszeitraum 2020/2021 wurden bundesweit 161 Wolfsrudel bestätigt und damit drei mehr als ein Jahr zuvor, wie das Bundesamt für Naturschutz (BfN) in Bonn am Montag bekannt gab. Zudem wurden 43 Wolfspaare nachgewiesen, nach 35 im Jahr davor. Die Zahl der gesichteten Einzelwölfe blieb mit 21 nahezu kostant.

Textgröße ändern:

Nach wie vor lebt der Großteil der Wölfe in einem breiten Streifen von Sachsen in nordwestlicher Richtung über Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern nach Niedersachsen. Weitere Wolfsterritorien wurden in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Thüringen nachgewiesen.

Insgesamt wurden in den Wolfsterritorien 1175 Tiere sicher bestätigt. Die tatsächliche Gesamtzahl kann aber davon abweichen, weil nicht die Einzeltiere primär erfasst werden und die Rudelgrößen stark variieren.

Die meisten Wolfsrudel lebten im Beobachtungszeitraum zwischen Mai 2021 und April 2022 in Brandenburg (47), gefolgt von Niedersachsen (34) und Sachsen (31). Die Periode deckt sich mit einem biologischen Wolfsjahr von der Geburt der Welpen bis zum Ende des ersten Lebensjahres.

Insgesamt 148 Wölfe wurden in dem Untersuchungszeitraum tot aufgefunden. Davon verendeten 102 durch Verkehrsunfälle. Bei 18 Wölfen war die Todesursache natürlichen Ursprungs, 13 Wölfe wurden illegal getötet. Bei acht Wölfen war die Todesursache unklar, und zwei Wölfe wurden im Rahmen von Managementmaßnahmen gezielt getötet. In fünf Fällen wurde die Todesursache noch untersucht.

Das BfN veröffentlicht jedes Jahr einen Bericht zu den Wolfsvorkommen in Deutschland, der auf den von den zuständigen Behörden der Länder gemeldeten Zahlen beruht. Dafür wurden mehr als 30.000 Hin- und Nachweise ausgewertet.

Der in Deutschland einst ausgerottete Wolf breitet sich seit Ende der 1990er Jahre wieder aus, was zu Konflikten vor allem mit Nutztierhaltern führt. Das streng geschützte Tier darf nur in Ausnahmefällen mit behördlicher Genehmigung gejagt oder eingefangen werden. Seit langem gibt es deshalb politischen Streit über die Frage, ob der Schutz der Raubtiere abgeschwächt und die Bejagung erleichtert werden sollte.

(P.Tomczyk--DTZ)

Empfohlen

Mögliche Förderkürzung durch Trump: Kalifornien will E-Autos selbst subventionieren

Der US-Bundesstaat Kalifornien will den vom designierten Präsidenten Donald Trump angekündigten Subventionskürzungen für Elektroautos mit einem eigenen Förderprogramm entgegentreten. "Wir werden einschreiten, wenn die Trump-Regierung die bundesweiten Steuererleichterungen abschafft", sagte Gouverneur Gavin Newsom am Montag. Sollte der Republikaner Trump nach seinem Amtsantritt im Januar wie angekündigt die 7500-Dollar-Prämie für Elektroautos abschaffen, werde Kalifornien sein früheres Subventionsprogramm für batteriebetrieben Fahrzeuge wieder einführen, teilte der demokratisch regierte Staat mit.

Klimaaktivistin Neubauer zur Neuwahl: Klimaschutz darf "kein Grün-Thema" sein

Die Klimaaktivistin Luisa Neubauer fordert angesichts der vorgezogenen Bundestagswahl alle Parteien zum klimapolitischen Engagement auf. "Das darf kein Grün-Thema bleiben, das ist nicht ein Nischenthema, was man nebenbei macht", sagte sie dem TV-Sender Phoenix laut einer Meldung vom Montag.

EU-Kommission ruft WTO wegen chinesischer Zölle auf Weinbrand an

Die EU-Kommission hat die Welthandelsorganisation (WTO) wie angekündigt wegen chinesischer Zollaufschläge auf europäischen Weinbrand angerufen. Die Kommission beantragte dafür bei der Genfer Organisation Konsultationen mit China über die vorläufigen Antidumpingmaßnahmen, wie sie am Montag in Brüssel erklärte. Solche Verhandlungen gelten als erster Schritt in einem WTO-Verfahren zur Streitbeilegung.

Gespräche über internationales Abkommen gegen Plastikmüll in Südkorea

In Südkorea hat am Montag die fünfte und letzte Runde der Gespräche über ein internationales Abkommen zur Verringerung von Plastikmüll begonnen. Der ecuadorianische Diplomat Luis Vayas Valdivieso, der die Gespräche leitete, warnte in der Stadt Busan, dass es um "weit mehr als nur die Ausarbeitung eines internationalen Abkommens" gehe. "Es geht darum, dass sich die Menschheit einer existenziellen Herausforderung stellt", fuhr er mit Blick auf die Vermüllung von Ozeanen, Flüssen, Land und Luft durch Plastiküberreste fort.

Textgröße ändern: