Deutsche Tageszeitung - Frankreich bereitet sich auf knappe Stromversorgung im Winter vor

Frankreich bereitet sich auf knappe Stromversorgung im Winter vor


Frankreich bereitet sich auf knappe Stromversorgung im Winter vor
Frankreich bereitet sich auf knappe Stromversorgung im Winter vor / Foto: © AFP/Archiv

Frankreich bereitet sich auf eine knappe Stromversorgung im kommenden Winter vor. "Das Risiko von Stromausfällen kann nicht ganz ausgeschlossen werden", teilte der Netzbetreiber RTE am Mittwoch in Paris mit. Diese könnten aber in den meisten Fällen mit einer Stromersparnis von ein bis fünf Prozent vermieden werden. In einem sehr kalten Winter müssten unter Umständen bis zu 15 Prozent eingespart werden.

Textgröße ändern:

Der Netzbetreiber veröffentlichte verschiedene Szenarien: Falls die Temperaturen nicht allzu sehr von den Normalwerten abweichen, sei das Risiko gering, dass nicht genügend Strom vorhanden sei, erklärte RTE. Das Unternehmen richtete ein Warnsystem namens Ecowatt ein, mit dem Bürgerinnen und Bürger sich über den Stand der Stromversorgung informieren können. Sollte der Strom knapp werden, kann Ecowatt genutzt werden, um gezielt zum Stromsparen aufzufordern.

"Es ist eine außergewöhnliche Situation für Frankreich und ganz Europa", sagte RTE-Chef Xavier Piechaczyk. Frankreich sei zwar weniger abhängig vom russischen Gas als andere europäische Länder. Dafür sei aber die Produktion der Atomkraftwerke im vergangenen Sommer um etwa 15 Gigawatt zurückgegangen. Die Trockenheit habe zudem dazu geführt, dass die Talsperren weniger gefüllt waren und weniger Strom durch Wasserkraft produziert wurde.

"In allen Fällen ist die Entwicklung der Nachfrage entscheidend", erklärte RTE. Besonders kritisch seien Vormittage zwischen 8.00 und 13.00 Uhr sowie die frühen Abendstunden zwischen 18.00 und 20.00 Uhr.

Die schlimmste Situation trete ein, wenn mehrere Faktoren zusammentreffen: Falls es einen sehr kalten Winter gibt, nicht genügend Strom gespart wird, wegen Gasknappheit weniger Strom importiert wird und die Atomkraftwerke weniger produzieren als erwartet. In diesem unwahrscheinlichen Fall seien als letztes Mittel zeitlich begrenzte, geplante Stromausfälle möglich, so RTE.

(M.Dorokhin--DTZ)

Empfohlen

Mögliche Förderkürzung durch Trump: Kalifornien will E-Autos selbst subventionieren

Der US-Bundesstaat Kalifornien will den vom designierten Präsidenten Donald Trump angekündigten Subventionskürzungen für Elektroautos mit einem eigenen Förderprogramm entgegentreten. "Wir werden einschreiten, wenn die Trump-Regierung die bundesweiten Steuererleichterungen abschafft", sagte Gouverneur Gavin Newsom am Montag. Sollte der Republikaner Trump nach seinem Amtsantritt im Januar wie angekündigt die 7500-Dollar-Prämie für Elektroautos abschaffen, werde Kalifornien sein früheres Subventionsprogramm für batteriebetrieben Fahrzeuge wieder einführen, teilte der demokratisch regierte Staat mit.

Klimaaktivistin Neubauer zur Neuwahl: Klimaschutz darf "kein Grün-Thema" sein

Die Klimaaktivistin Luisa Neubauer fordert angesichts der vorgezogenen Bundestagswahl alle Parteien zum klimapolitischen Engagement auf. "Das darf kein Grün-Thema bleiben, das ist nicht ein Nischenthema, was man nebenbei macht", sagte sie dem TV-Sender Phoenix laut einer Meldung vom Montag.

EU-Kommission ruft WTO wegen chinesischer Zölle auf Weinbrand an

Die EU-Kommission hat die Welthandelsorganisation (WTO) wie angekündigt wegen chinesischer Zollaufschläge auf europäischen Weinbrand angerufen. Die Kommission beantragte dafür bei der Genfer Organisation Konsultationen mit China über die vorläufigen Antidumpingmaßnahmen, wie sie am Montag in Brüssel erklärte. Solche Verhandlungen gelten als erster Schritt in einem WTO-Verfahren zur Streitbeilegung.

Gespräche über internationales Abkommen gegen Plastikmüll in Südkorea

In Südkorea hat am Montag die fünfte und letzte Runde der Gespräche über ein internationales Abkommen zur Verringerung von Plastikmüll begonnen. Der ecuadorianische Diplomat Luis Vayas Valdivieso, der die Gespräche leitete, warnte in der Stadt Busan, dass es um "weit mehr als nur die Ausarbeitung eines internationalen Abkommens" gehe. "Es geht darum, dass sich die Menschheit einer existenziellen Herausforderung stellt", fuhr er mit Blick auf die Vermüllung von Ozeanen, Flüssen, Land und Luft durch Plastiküberreste fort.

Textgröße ändern: