Deutsche Tageszeitung - UN-Biodiversitätskonferenz wird von China nach Kanada verlegt

UN-Biodiversitätskonferenz wird von China nach Kanada verlegt


UN-Biodiversitätskonferenz wird von China nach Kanada verlegt
UN-Biodiversitätskonferenz wird von China nach Kanada verlegt / Foto: © AFP/Archiv

Die wegen der Corona-Pandemie bereits um zwei Jahre verschobene Biodiversitätskonferenz der Vereinten Nationen findet angesichts von Chinas Null-Covid-Strategie nicht wie geplant im chinesischen Kunming statt, sondern im kanadischen Montreal. Das als COP15 bekannte Treffen zur Vereinbarung eines wichtigen Artenschutzabkommens werde vom 5. bis zum 17. Dezember in der kanadischen Stadt ausgerichtet, teilte die UNO am Dienstag mit, ohne Gründe zu nennen.

Textgröße ändern:

China reagiert schon auf einzelne Corona-Fälle mit strikten Maßnahmen. Corona-Quarantänen und Flugstreichungen sind an der Tagesordnung. Teilnehmer hatten daher gewarnt, die Maßnahmen könnten den Ablauf der Konferenz mit ihren tausenden Teilnehmern aus aller Welt beeinträchtigen.

Für die Zwischenverhandlungen zur Vorbereitung der COP15 versammelten sich am Dienstag Vertreter von fast 200 Ländern in Kenias Hauptstadt Nairobi. Sie sollen die Details eines Abkommensentwurfs für Montreal ausarbeiten.

Dank der Vereinbarung soll die Menschheit bis 2050 das Ziel erreichen, "in Harmonie mit der Natur" zu leben. Wichtige Etappen auf diesem Weg sollen bis 2030 erreicht werden. Viele hoffen, dass letztlich ein Abkommen zustande kommt, das ähnlich ehrgeizig ist wie das Pariser Abkommen von 2015 für den Klimaschutz.

Diskutiert wird unter anderem, bis 2030 mindestens 30 Prozent aller Land- und Meeresgebiete unter Schutz zu stellen. Außerdem sollen die Plastikverschmutzung und die Umweltbelastung durch die Landwirtschaft deutlich verringert werden. Der Handlungsdruck ist umso größer, als die Ziele eines 2010 in Kraft getretenen Zehn-Jahres-Programms unter der UN-Konvention für biologische Vielfalt fast vollständig verfehlt worden waren.

Bei den Verhandlungen über das neue Artenschutzabkommen im März in Genf konnten viele Differenzen über die Zielvorgaben nicht beigelegt werden. Ein zentraler Streitpunkt ist die Unterstützung armer Länder beim Naturschutz durch Zahlungen reicher Länder. Der derzeit vorliegende Abkommensentwurf enthält in fast jeder Zeile Klammern, die umstrittene Formulierungen markieren.

Die Verhandlungen in Nairobi dauern bis Sonntag. Das Treffen dort "wird eine einfache Frage beantworten", sagte Li Shuo von Greenpeace China der Nachrichtenagentur AFP: "Werden wir die COP15 auf festem oder auf wackligem Grund eröffnen?"

(M.Dorokhin--DTZ)

Empfohlen

Immer weniger Betriebe mit Schweinehaltung in Deutschland

In Deutschland gibt es immer weniger schweinehaltende Betriebe. Zum Stichtag 3. November lag die Zahl von 15.600 Betrieben 1,0 Prozent oder 200 Betriebe unter dem Wert von Mai dieses Jahres und 3,4 Prozent unter dem Vorjahreswert, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag mitteilte. Noch deutlicher war der Rückgang mit 41,7 Prozent im Zehnjahresvergleich.

Bundesverwaltungsgericht: LNG-Schiff in Wilhelmshaven darf mit Chlor gereinigt werden

Die Rohre in dem vor Wilhelmshaven liegenden Flüssiggasterminal "Höegh Esperanza" dürfen mit Chlor gereinigt werden. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig wies am Donnerstagnachmittag eine Klage der Deutschen Umwelthilfe dagegen zurück. Das Reinigungsverfahren, die sogenannte Elektrochlorierung, entspreche dem vom Gesetz geforderten Stand der Technik. (Az. 7 A 14.23)

Kurz vor Trump-Rückkehr: US-Regierung legt neue Klimaziele bis 2035 vor

Wenige Wochen vor dem Amtsantritt von Donald Trump hat die US-Regierung des amtierenden Präsidenten Joe Biden ihre neuen Klimaziele bekanntgegeben. Wie das Weiße Haus am Donnerstag mitteilte, verpflichten sich die USA, bis 2035 ihre Treibhausgasemissionen um 61 bis 66 Prozent unter das Niveau von 2005 zu senken. Mit dieser Agenda soll es noch gelingen, die Erderwärmung auf höchstens 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen.

Ölpest: Fast 50 Kilometer Strände an russischer Schwarzmeer-Küste verschmutzt

Nach der Havarie von zwei Öltankern vor der durch Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim wird immer mehr Öl an der Schwarzmeerküste angespült. Inzwischen muss ein 49 Kilometer langer Strandabschnitt in der südrussischen Region Krasnodar zwischen dem Urlaubsort Anapa und der Stadt Temrjuk gesäubert werden, wie das Katastrophenschutzministerium am Mittwoch mitteilte. Weitere 70 Kilometer Küste stehen demnach unter Beobachtung.

Textgröße ändern: