Deutsche Tageszeitung - UNO warnt vor Milliardenkosten wegen drohender Ölpest vor Jemen

UNO warnt vor Milliardenkosten wegen drohender Ölpest vor Jemen


UNO warnt vor Milliardenkosten wegen drohender Ölpest vor Jemen
UNO warnt vor Milliardenkosten wegen drohender Ölpest vor Jemen / Foto: © Satellite image ©2020 Maxar Technologies/AFP/Archiv

Die UNO hat vor Milliardenkosten gewarnt, falls ein vor der Küste des Jemen aufgegebener Öltanker zerbricht. Der UN-Koordinator für humanitäre Hilfe im Jemen, David Gressly, warnte am Montag, dass ein jüngster Besuch mit technischen Experten an Bord der "FSO Safer" darauf hindeutet, "dass das Schiff in Kürze auseinanderbrechen wird". Die Beseitigung der drohenden Ölpest könnte 20 Milliarden Dollar (19 Milliarden Euro) kosten.

Textgröße ändern:

Der 45 Jahre alte schwimmende Öltanker "Safer" wurde lange Zeit als schwimmendes Öllager mit 1,1 Millionen Barrel Rohöl an Bord genutzt. Das Schiff liegt seit 2015 vor dem von Rebellen kontrollierten jemenitischen Hafen Hodeida, ohne gewartet zu werden.

"Die Auswirkungen eines Lecks wären katastrophal", warnte Gressly. Dem UN-Vertreter zufolge wollen die Niederlande am Mittwoch eine Geberkonferenz abhalten, um die Krise noch abzuwenden. Laut einer Schätzung vom vergangenen Monat benötigt die UNO dafür 80 Millionen Dollar. Damit soll das Öl von der "Safer" auf ein Ersatzschiff gepumpt werden. Dies sei jedoch nur für die Sicherung der Ladung, betonte Gressly, der schätzte, dass für die Sicherungsarbeiten insgesamt 144 Millionen Dollar benötigt werden.

Im Jemen herrscht seit 2015 Krieg zwischen den von arabischen Staaten unterstützten Regierungstruppen und den schiitischen, vom Iran gestützten Huthi-Rebellen. Die Rebellen hatten 2014 die jemenitische Hauptstadt Sanaa besetzt und kontrollieren heute den Großteil des nördlichen Jemens. An den Folgen des Konflikts starben nach UN-Angaben bereits rund 380.000 Menschen, der größte Teil durch Hunger, Krankheiten und Trinkwassermangel. Millionen weitere Menschen mussten flüchten. Die UNO betrachtet die Krise im Jemen als größte humanitäre Katastrophe weltweit.

(O.Tatarinov--DTZ)

Empfohlen

Smog-Belastung in pakistanischer Stadt Lahore sinkt erstmals nach Wochen

Zum ersten Mal seit zwei Wochen ist die Smog-Belastung in der pakistanischen Metropole Lahore wieder unter die Schwelle "gefährlich" gefallen. Am Sonntag lag der Luftqualitätsindex, der eine Reihe von Schadstoffen misst, laut Behördenangaben bei 243, die Luft war damit "sehr ungesund". Die Feinstaubbelastung lag allerdings weiterhin um mehr als das Zehnfache über dem empfohlenen Grenzwert der Weltgesundheitsorganisation WHO. Am Donnerstag hatte die 14-Millionen-Einwohnerstadt mit einem Luftqualitätswert von 1110 einen Negativrekord aufgestellt.

UN-Klimasekretär fordert von G20-Gipfel Impulse für Verhandlungen bei der COP29

Zur Halbzeit der UN-Klimakonferenz (COP29) in Aserbaidschan und unmittelbar vor dem Treffen der G20-Staaten in Brasilien hat UN-Klimasekretär Simon Stiell Fortschritte bei den Verhandlungen zur Klimafinanzierung angemahnt und Impulse von den weltweit größten Volkswirtschaften gefordert. "Es liegt noch ein langer Weg vor uns", erklärte er am Samstag. Die Verhandler in Baku arbeiteten "rund im die Uhr".

Aktivistin Neubauer ermahnt Grüne zu Engagement für Klimaschutz im Wahlkampf

Die Klimaschutzaktivistin Luisa Neubauer hat die Grünen ermahnt, den Kampf gegen die Klimakrise zu einem zentralen Wahlkampfthema zu machen. Die Klimaschutzbewegung stelle den Anspruch an die Partei, "in diesem Wahlkampf die ökologischen Standards zu setzen", sagte Neubauer am Samstag auf dem Grünen-Parteitag in Wiesbaden. "Die Erwartungen an euch sind groß."

UN-Klimakonferenz: Aktivisten kritisieren Teilnahme von Vertretern der Ölindustrie

Die Teilnahme hunderter Vertreter der Ölindustrie an der UN-Klimakonferenz (COP29) in Aserbaidschan hat Kritik von Umweltaktivisten hervorgerufen. Konzernführer und Lobbyisten trafen sich am Freitag in Baku zum "Energietag". "Das ist so, als wären Tabaklobbyisten auf einer Konferenz über Lungenkrebs", sagte David Tong von der Kampagnengruppe Oil Change International. Auch der frühere US-Vize-Präsident und Klimaaktivist Al Gore kritisierte den Einfluss der Energiebranche auf die UN-Klimakonferenz.

Textgröße ändern: